Rom. Silvio Berlusconi plant wieder einmal seine Rückkehr in die Politik. Italiens früherer Regierungschef kündigte in einem Interview an, seine Partei “Forza Italia“ wieder an den Start zu bringen. Er hatte sie Anfang der Neunziger gegründet. Berlusconi war unlängst zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat angekündigt, die von ihm einst gegründete Partei Forza Italia wiederzubeleben. In einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen sagte der 76-Jährige am Freitagabend, die Partei solle ein Teil der von ihm gegründeten Mitte-rechts-Koalition Volk der Freiheit (PdL) sein. "Und ich fürchte, ich werde noch einmal gebeten, sie anzuführen", fügte er hinzu.
Mit Forza Italia war Berlusconi 1994 erfolgreich in die Politik eingestiegen. 2008 ließ er die Partei in der PdL aufgehen. Nach seiner ersten Amtszeit als Ministerpräsident war der Medienunternehmer mehrmals für politisch tot erklärt worden - nicht zuletzt wegen der vielen gegen ihn geführten Gerichtsverfahren. Er wurde jedoch trotz zwischenzeitlicher Niederlagen zwei Mal erneut ins Amt gewählt. Bei der jüngsten Parlamentswahl im Februar holte seine Partei ein Drittel der Stimmen.
Berlusconi geht in Berufung gegen Urteil
Am Montag verurteilte ein Gericht in Mailand Berlusconi wegen Prostitution einer Minderjährigen und Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft und einem lebenslangen Ämterverbot. Er ging jedoch in Berufung, weshalb er die Strafe vorerst nicht antreten muss.
Am Freitag nannte Berlusconi das Urteil "grotesk". "Wenn es einen reformbedürftigen Bereich gibt, dann ist das die Justiz", sagte er. Seine Unterstützung der Regierung von Enrico Letta stellte er nicht in Frage. Die Regierung wird von einer breiten Parteienkoalition getragen. (afp)