Canberra. Der neue australische Ministerpräsident Kevin Rudd ist vereidigt worden. Nachdem er 2010 von Julia Gillard aus dem Amt gedrängt wurde, muss die erste Frau an der Regierungsspitze nach einem verlorenen Vetrauensvotum den Vorsitz in der Labor-Partei abgeben. Sie will sich aus der Politik zurückziehen.
Einen Tag nach dem Sturz von Julia Gillard ist Kevin Rudd zum zweiten Mal als australischer Ministerpräsident vereidigt worden. Der Wechsel an der Spitze der Regierung ist der Höhepunkt eines seit drei Jahren andauernden erbitterten Führungsstreit innerhalb der Labor-Partei.
Rudd hatte vor Gillard bereits von 2007 bis 2010 das Amt inne gehabt. In drei Monaten finden in der weltweit zwölftgrößten Volkswirtschaft Parlamentswahlen statt. Umfragen zufolge steht die Labor-Partei vor einer verheerenden Niederlage. Kevin Rudd machte deutlich, dass er aus seinen Fehlern der ersten Amtszeit gelernt habe und nun ein besserer Ministerpräsident und Anführer für die bald anstehenden Wahlen sein werde.
Im australischen Kabinett kommt es nun zum großen Stühlerücken. Gillard-Unterstützer wie Haushaltsminister Wayne Swan müssen gehen. Sein Nachfolger ist der bisherige Einwanderungsminister Chris Bowen. Gillard, die erste Ministerpräsidentin Australiens war, kündigte an, sich nach den Wahlen aus der Politik zurückzuziehen. (rtr)