Kirkuk/Bagdad. Zwei Selbstmordattentäter haben sich am Dienstag im Norden Iraks inmitten einer Menschenmenge in die Luft gesprengt. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens elf Menschen getötet und 55 weitere verletzt. Erst am Tag zuvor hatte eine Bombenserie in der Hauptstadt Bagdad zahlreiche Tote gefordert.
In der Nordirakischen Stadt Tus Churmatu haben sich Attentäter inmitten eines voll besetzten Zeltes in die Luft gesprengt. Dort hatten sich zahlreiche Demonstranten versammelt, die gegen die unsicheren Lebensbedingungen in der Stadt demonstrierten. Ersten Behördenangaben zufolge wurden mindestens elf Menschen getötet und 55 weitere verletzt.
Die Stadt befindet sich in einem Gebiet, das zwischen der Kurdenregion im Norden des Landes und der Zentralregierung in Bagdad umstritten ist. Der ungelöste Konflikt ist nach Einschätzung von Diplomaten eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einer Stabilisierung des Irak.
Mindestens 39 Tote bei Bombenserie in Bagdad
Bei einer verheerenden Bombenserie sind am Montag in der irakischen Hauptstadt Bagdad nach Berichten staatlicher Medien mindestens 39 Menschen umgekommen. Bei den zehn Explosionen habe es zudem 80 Verletzte gegeben. Die Autobombenanschläge hätten sich vor allem im Zentrum und Osten Bagdads ereignet, berichtete der Sender Sumaria.
Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Sunnitische Extremisten haben allerdings in der Vergangenheit wiederholt Schiiten angegriffen. Die Schiiten feierten am Montag den Jahrestag der Geburt des Imams Mehdi.
Im Irak tobt ein blutiger Machtkampf zwischen Anhängern des sunnitischen und des schiitischen Islam, der immer mehr Opfer fordert. Im Mai waren mehr als 1000 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. Nach UN-Angaben war es der tödlichste Monat im Irak seit Juni 2008. (afp/dpa)