Ottawa. Der kanadische Geheimdienst fängt ebenfalls Internet- und Telefondaten im Ausland ab. Das gibt die kanadische Regierung nun im Schatten Datenskandals um den US-Geheimdienst bekannt. Zu Kanadas Beteiligung an dem umstrittenen US-Projekt “Prism“ schweigen sich die Politiker indes aus.

Die kanadische Regierung hat im Schatten des US-Datenskandals eingeräumt, dass der Geheimdienst des Landes Internet- und Telefonverkehr im Ausland abfängt. "Das passiert seit Jahren", sagte Verteidigungsminister Peter MacKay am Montag vor dem Parlament. Er bestätigte damit Berichte der Zeitung "Globe and Mail". Demnach unterhält der kanadische Nachrichtendienst CSE ein Programm, um verdächtige Aktivitäten aufzuspüren. "Der CSE überwacht nicht die Kommunikation von Kanadiern", betonte MacKay. "Es Geheimdienstaktivitäten im Ausland."

Der Minister lehnte eine Antwort auf die Frage ab, ob sich Kanada an dem jüngst aufgedeckten US-Überwachungsprogramm Prism beteiligt. Oppositionspolitiker kritisierten sein Schweigen.

Die kanadische Datenschutz-Kommissarin Jennifer Stoddart zeigte sich besorgt und kündigte eine Untersuchung an, ob Kanadier von Prism betroffen seien. Kanada arbeitet eng mit den anderen angelsächsischen Staaten USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland beim Geheimdienstnetzwerk Five Eyes zusammen. (afp)