Düsseldorf. . Die große Volkszählung und -befragung „Zensus 2011“ hat ergeben: In NRW leben fast 300. 000 Menschen weniger als gedacht. Größte Stadt in NRW bleibt Köln (1. 005. 775) vor Düsseldorf (586. 291), Dortmund (571. 143) und Essen (566. 291).

In NRW leben fast 300.000 Menschen weniger als gedacht. Das hat die große Volkszählung und -befragung „Zensus 2011“ ergeben. Demnach lebten zum Stichtag vor zwei Jahren exakt 17.538.251 Bürger in NRW, 297.091 weniger als bislang angenommen. Da die Gesamtbevölkerung Deutschlands ebenfalls deutlich auf 80,2 Millionen nach unten korrigiert werden musste, stieg der NRW-Anteil sogar leicht auf 21,9 Prozent.

Größte Stadt in NRW bleibt Köln (1.005.775) vor Düsseldorf (586.291), Dortmund (571.143) und Essen (566.291). Das Ruhrgebiet ist zwar weiterhin mit 5.062.307 Millionen Einwohnern der größte deutsche Ballungsraum, allerdings leben hier 1,5 Prozent und somit fast 80.000 Einwohner weniger als angenommen.

Fehler in der Kommunalverwaltung

Die deutlichen Abweichungen zu den bisherigen Daten der Meldeämter erklärte der Präsident des Statistischen Landesamtes IT-NRW, Hans-Josef Fischer, mit Fehlern in den Kommunalverwaltungen: „Es hat sich gezeigt, dass die Melderegister den Bevölkerungsstand nicht zuverlässig abbilden.“ Offenbar melden sich viele Migranten bei Umzügen nicht ordnungsgemäß ab, unter den 300.000 „fehlenden“ NRW-Bürgern seien 280.000 Nicht-Deutsche, so Fischer.

Es war die umfassend­ste Volkszählung und -befragung seit über 20 Jahren. Mehr als 700 Millionen Euro ließen sich Bund und Länder vor zwei Jahren den „Zensus“ kosten, der Aufschluss geben soll über die tatsächliche Bevölkerungsstruktur in Deutschland. In den Statistiken finden sich bemerkenswerte Ergebnisse:

Die größten Ausreißer:

In einigen Gemeinden leben zum Teil deutlich weniger oder mehr Menschen als angenommen: In Schöppingen im Kreis Borken (-17 Prozent), Unna (-10,7 Prozent), Aachen (-8,4 Prozent), Hemer (-6 Prozent), Herdecke (-5,8 Prozent) oder Werl (-4,5 Prozent) sind die Ausschläge besonders üppig. In nur wenigen kleineren Städten wie Blankenheim (+4,9 Prozent), Bestwig (+2,9 Prozent) oder Oer-Erkenschwick (+2,4 Prozent) gibt es deutliche positive Abweichungen.

Zuwanderer:

Der Migrantenanteil in NRW ist seit 1987 von 7,5 auf 9,2 Prozent gestiegen. Die in absoluten Zahlen meisten Menschen mit Migrationshintergrund leben in Köln (315 690), Düsseldorf (189 390), Dortmund (160 380), Duisburg (146 330) und Essen (138 300).

Religion:

Von gut 17,5 Millionen NRW-Bürgern gehören knapp 12,5 Millionen der katholischen oder evangelischen Kirche an. Wie viele Menschen muslimischen Glaubens hier leben, ist nicht zu ermitteln, da Muslime statistisch unter 5,1 Millionen „Sonstige“ fallen.

Wohnungen:

In NRW gibt es 3,9 Millionen Gebäude mit mehr als 8,8 Millionen Wohnungen. Das sind 1,7 Millionen Wohnungen mehr als 1987. Die Durchschnittswohnung ist 89,4 Quadratmeter groß. Die Eigentumsquote liegt in NRW bei 40,1 Prozent, bundesweit bei etwa 45 Prozent.

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Die landesweit niedrigste Eigentumsquote hat Gelsenkirchen mit nur 22,1 Prozent. Die meisten leerstehenden Wohnungen in NRW zählt Altena (Märkischer Kreis) mit 10,5 Prozent.

Bevölkerungsdichte:

Die höchste Bevölkerungsdichte in NRW besitzt Herne. Hier leben 3081 Einwohner je Quadratkilometer Stadtgebiet. Es folgen Oberhausen (2727), Düsseldorf (2697) und Essen (2692).

Frauen vorn:

NRW ist weiblicher geworden. Zwischen Rhein und Weser leben heute mehr als 9 Millionen Frauen und nur gut 8,5 Millionen Männer.