Düsseldorf. Landeseigene Millionengräber besuchen die Mitglieder eines Untersuchungsausschusses des Landtags NRW: Das Gremium soll den zahlreichen Korruptions-Verdachtsfällen beim Baubetrieb des Landes (BLB) nachgehen. Unter anderem geht es um das NRW-Landesarchiv in Duisburg und das Vodafone-Hochhaus in Düsseldorf.

Ein Untersuchungsausschuss des Landtags ist am Freitag zur Besichtigung mehrerer Immobilien aufgebrochen, die für Nordrhein-Westfalen zu Millionengräbern wurden. Das bestätigte ein Landtagssprecher. Der Ausschuss geht den zahlreichen Korruptions- Verdachtsfällen beim landeseigenen Baubetrieb BLB nach.

Ein Bus fuhr als erstes zum Schloss Kellenberg bei Jülich, das der landeseigene Baubetrieb BLB zu einem deutlich überhöhten Preis angekauft hatte, wie eine Sonderprüfung des Landesrechnungshofs ergab.

Kostenexplosion beim NRW-Landesarchiv macht seit Jahren von sich reden

Danach wird die Baustelle des NRW-Landesarchivs in Duisburg angesteuert, die mit ihrer gewaltigen Kostenexplosion seit Jahren von sich reden macht. Den Abschluss der Besichtigungstour bildet das so genannte Vodafone-Hochhaus in Düsseldorf.

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Der BLB soll auch für diesen Gebäudekomplex deutlich zu viel bezahlt haben. Später hatte er millionenschwere Abschreibungen als Wertberichtigungen in seiner Bilanz ausweisen müssen.

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt seit über zweieinhalb Jahren in dem Komplex, zu dem noch weitere verdächtige Immobiliengeschäfte gehören. Der Untersuchungsausschuss wird vom Abgeordneten Sven Wolf (SPD) geleitet. Ihm gehören zwölf weitere Parlamentarier aller Fraktionen an. (dpa)