Düsseldorf. . Zieht das NRW-Wirtschaftsministerium in die alte Mannesmann-Zentrale? 290 Mitarbeiter sind derzeit auf vier Standorte verteilt. Ein Umbau des Vodafone-Turms für das Wirtschaftsministerium würde aber sechs Millionen Euro kosten. Eine Entscheidung über einen Umzug soll in den nächsten Wochen fallen.
Der ministerielle Wanderzirkus in Düsseldorf setzt sich in Bewegung. Noch bis zum Sommer soll das Wirtschaftsministerium, das seit dem Neuzuschnitt nach der Landtagswahl in vier Häusern untergebracht ist, an einem Standort konzentriert werden. Als neuer Dienstsitz von Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) wird unter anderem das leerstehende Vodafone-Gebäude am Rheinufer geprüft.
Eine Entscheidung werde in den nächsten Wochen fallen, sagte Duin dieser Zeitung. Neben dem früheren Vodafone-Komplex stünden mehrere Standorte zur Auswahl. Seit Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD) das frühere Mammut-Ressort für Wirtschaft, Bauen und Verkehr in zwei Ministerien geteilt hat, kämpfen die 290 Mitarbeiter mit Platznot. Teilweise müssen sie mit Akten von einem Haus zum anderen über die Straße laufen.
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Sechs Millionen Euro für den Umbau
Dass ein Umbau des Vodafone-Turms für das Wirtschaftsministerium sechs Millionen Euro kosten würde, wird offiziell nicht bestätigt. Nach dem Umzug der 1500 Mitarbeiter des Mobilfunk-Konzerns in eine neue Firmenzentrale zum Jahresbeginn sucht der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) einen Nachmieter für seine teure Immobilie. Schon für das Innenministerium, das dort einziehen sollte, erwies sich das Gebäude als nicht geeignet.
Dabei war eigens eine „ministerielle Nutzung“ angepeilt, als der BLB die einstige Mannesmann-Zentrale 2008 erwarb. Der Kaufpreis soll 150 Millionen Euro betragen haben. Aber das Innenministerium winkte ab: „Wirtschaftlich nicht vertretbar“. Zu viele Großraumbüros reduzieren die Nutzfläche deutlich, außerdem sei das Gebäude nicht abhörsicher und somit für den Verfassungsschutz kaum zu gebrauchen.
Auch Innenministerium zieht um
Innenminister Ralf Jäger (SPD), der nach Duin im Jahr 2014 als nächster mit seinen 800 Mitarbeitern umziehen will, hat mit dem ehemaligen WestLB-Gebäude schon das gewünschte Domizil „in Nähe zum Landtag“ gefunden. Bei den Gesprächen mit der Portigon AB geht es noch um die Höhe der Miete und Umbaumaßnahmen. Der jetzige Dienstsitz der Innenbehörde ist asbestverseucht und hat Brandschutzmängel. Bei einem Umzug, heißt es, könnte auf die „millionenteure Sanierung“ verzichtet werden.