Düsseldorf. Die rechtsextreme Terrorgruppe “Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) soll sich häufiger in NRW aufgehalten haben als bislang bekannt. Einem Medienbericht zufolge soll der NSU über 100 weitere Anschlagsziele ausgespäht haben. Zudem sollen die Köpfe der Gruppe Kontakt nach NRW gehabt haben.
Kurz vor dem Prozessauftakt des NSU-Prozesses gibt es nach Informationen des WDR-Fernsehmagazins "Westpol" neue Spuren der rechten Terrorgruppe in Nordrhein- Westfalen. Danach hat sich der "Nationalsozialistische Untergrund" offenbar häufiger in NRW aufgehalten als bislang bekannt und über 100 weitere Anschlagziele ausgespäht, berichtet das landespolitische Magazin. Unter den ausgespähten Zielen seien türkische und jüdische Einrichtungen, aber auch Büros von Politikern. Dies gehe aus Unterlagen hervor, die auch den Ermittlungsbehörden zur Verfügung stünden, hieß es in der Sendung.
Außerdem gebe es Hinweise zu Verbindungen des Trios zur rechten Szene in NRW. Eine Zeugin berichtet in "Westpol", sie habe Beate Zschäpe und Uwe Bönhardt bei einem Kameradschaftstreffen in Erftstadt bei Köln getroffen. Das bestätige, was ein weiterer Informant bereits im November 2011 dem Magazin gegenüber berichtet habe.
Bundesanwaltschaft erhebt Mittwoch Anklage gegen Beate Zschäpe
NRW-Innenminister Ralf Jäger hält engere Verbindungen des NSU nach NRW für denkbar: "Konkrete Hinweise, dass es auch Unterstützer im engeren Umfeld des NSU gegeben hat, das haben wir in NRW nicht", sagte Jäger dem Magazin.
Die Bundesanwaltschaft erhebt am kommenden Mittwoch Anklage gegen Beate Zschäpe und vier weitere Unterstützer des NSU. Der Terrorzelle werden zwölf Anschläge in den Jahren 2000 bis 2007 zugerechnet, drei davon in Köln und Dortmund.