Hamburg. Die geplanten Anschläge auf Mitglieder von “Pro NRW“ waren offenbar als Vergeltungstaten geplant. Einem Medienbericht zufolge wollten Islamisten so die Anschläge der Terrorgruppe “Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) rächen. Das sagt der Chef des Verfassungsschutzes.
Die Islamisten-Szene in Deutschland hat nach Einschätzung von Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen Racheaktionen für die Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) geplant. So könnte es sich bei den verhinderten mutmaßlichen Anschlagsplänen von Salafisten gegen rechte Aktivisten der Gruppe "Pro NRW" im März um eine gezielte Vergeltung gehandelt haben, sagte Maaßen dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Sonntag.
Der Verfassungsschutzchef hält vor allem die Auswahl von neun Namen auf einer Liste mit "Pro NRW"-Aktivisten sowie eine Pistole des Typs Ceska, die bei einem Islamisten gefunden worden war, für keinen Zufall. Es handle sich "aus meiner Sicht um eine bemerkenswerte Parallele", sagte Maaßen. Die NSU-Täter hatten mit einer Ceska-Waffe neun Mordanschläge auf Migranten verübt.
Sollten die Ermittlungen einen Zusammenhang belegen, "wäre es eine weitere Eskalationsstufe der Konfrontation zwischen diesen Spektren", sagte der Verfassungsschützer.
Die Bundesanwaltschaft verdächtigt vier Mitte März festgenommene Männer, einen Mordanschlag auf den Chef der "Pro NRW"-Bewegung geplant zu haben. Bei Durchsuchungen fanden die Ermittler neben der Liste mit neun eingekreisten Namen und der Ceska mehr als 600 Gramm Chemikalien zum Bombenbau.