Innenminister möchte Feuerwehr auch für Sechsjährige öffnen
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Düsseldorf. . „Löschzwerge“ und „Wichtelfeuerwehren“ sollen auf lange Sicht den Personalmangel bei der Freiwilligen Feuerwehr beheben. Der NRW-Innenminister will den Feuerwehren dabei mit einer Gesetzesänderung helfen. Denn jährlich brechen den Freiwilligen Feuerwehren in NRW Hunderte von Ehrenamtlern weg.
Der Freiwilligen Feuerwehr gehen die Helfer aus. Mit „Löschzwergen“ und „Wichtelfeuerwehren“ kämpfen bereits 25 NRW-Kommunen gegen den Nachwuchsmangel in den Löschzügen. Künftig sollen landesweit deutlich mehr Kinder zwischen sechs und zehn Jahren in Kinderfeuerwehren spielerisch an den Brandschutz herangeführt werden.
Die Freiwillige Feuerwehr muss sich sputen. „Kinder über zehn Jahre sind für uns unerreichbar“, klagt die Leiterin der Feuerwehr Dormagen, Sabine Voss. Dann haben Sportvereine und Musikschulen die Kinder längst „abgegrast“.
Kinderfeuerwehren schon in der Grundschule
Bisher dürfen Kinder ab zehn Jahren einer Jugendfeuerwehr beitreten. Je früher ein „Löschzwerg“ aber die Feuerwehr kennenlernt, desto eher ist er später Feuer und Flamme für ein ehrenamtliches Engagement. In einer Anhörung im Innenausschuss des Landtags forderte der Vizevorsitzende des Verbandes der NRW-Feuerwehren, Bernd Schneider, den Aufbau von Kinderfeuerwehren schon im offenen Ganztag an der Grundschule zu ermöglichen.
Selbstversuch bei der Feuerwehr
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NRW-Innenminister Ralf Jäger plant eine Gesetzesänderung, um den Nachwuchs zu sichern. Erst bei einer gesetzlichen Regelung wären „Löschzwerge“ wie die anderen 80.000 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr über die Unfallkasse NRW krankenversichert. Heute sind Kinderfeuerwehren beim Versicherungsschutz auf Sponsoren angewiesen. Viele Feuerwehren scheuen da Aufwand und Risiko einer Kinderfeuerwehr.
20.000 Jugendliche sind bei der Freiwilligen
„Wichtelfeuerwehren“ sollen keine brennenden Häuser löschen. Sie lernen, wie ein Brand vermieden, ein Notruf gesendet oder ein Pflaster geklebt wird. „Jeder will als Kind Pilot, Astronaut oder Feuerwehrmann werden“, weiß Sabine Voss. „Dieses Potenzial müssen wir nutzen.“ Und dies liegt auch im Interesse der Kommunen. Ohne Freiwillige müssten die Städte auf teure hauptamtliche Feuerwehrleute setzen, mahnte Hans-Gerd von Lennep vom NRW-Städtetag. Heute sind in NRW knapp 20.000 bis zu 17-Jährige in Jugendfeuerwehren aktiv.
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