Düsseldorf. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will als Reaktion auf die vielen Doktortitelentzüge in den vergangenen Jahren das Prüfverfahren bei einem Plagiatsverdacht vereinheitlichen. Auf dem Prüfstand sollen etwa die Wahl der Gutachter, die Dauer der Verfahren und Verjährung stehen.
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zieht Konsequenzen aus der Debatte über erschwindelte Doktortitel. Sie wolle das Promotionsverfahren reformieren, sagte Wanka der "Rheinischen Post". "Ich werde im Wissenschaftsrat vorschlagen, dass dort Standards für die Überprüfung von Doktorarbeiten entwickelt werden", zitiert das Blatt die Ministerin. Auf dem Prüfstand sollen etwa die Wahl der Gutachter, die Dauer der Verfahren und Verjährung stehen. Diese Themen "sollten von der Wissenschaft angepackt werden".
In den vergangenen Jahren hatten einige prominente Politiker ihre Doktortitel verloren, weil ihnen unsauberes wissenschaftliches Arbeiten nachgewiesen wurde. Zuletzt war Bundesbildungsministerin Annette Schavan wegen Plagiatsvorwürfen zurückgetreten. Die Universität Düsseldorf hatte der CDU-Politikerin den Doktortitel wegen "vorsätzlicher Täuschung" in ihrer Promotionsarbeit entzogen. Die Anwälte Schavans reichten Klage dagegen ein. (dapd)