Essen. . Die FDP-Europaabgeordnete Koch-Mehrin fordert, bei Plagiaten über eine Verjährung zu diskutieren. Von wegen: Wissenschaftlicher Betrug bleibt auf immer Betrug. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung der Wissenschaftswelt.

Die FDP-Europaabgeordnete Koch-Mehrin hat bei ihrer Doktorarbeit nachweislich so dreist geschummelt, dass ihr die Uni Heidelberg vor einiger Zeit den Doktortitel aberkannt hat. Das lange Schweigen der ehemaligen FDP-Spitzenkandidatin zum Thema rührt aber nicht von Scham und Demut darüber, beim Abschreiben erwischt worden zu sein.

Denn angesichts der Debatte über die Plagiatsvorwürfe gegen die CDU-Wissenschaftsministerin Annette Schavan meldet sich Koch-Mehrin nun kess zu Wort. Demnach seien vor allem Politiker der FDP und der Union im Visier der Plagiatsjäger, was Koch-Mehrin zu der steilen These hinreißt: „Da geht es nicht um die Reinheit der Wissenschaft, sondern um den Skandal.“

Wie bitte? Ohne geistigen Betrug aus Reihen der politischen Eliten – egal welcher Couleur –gäbe es doch überhaupt keinen Skandal. Vielmehr könnte man auf die Idee kommen, dass einige aus den Reihen der Berufspolitiker vor allem aus Karrieregründen so erpicht auf den Doktortitel sind. Wissenschaftliche Erkenntnis, die Lust zu forschen treibt derartige Karriere-Doktoranden nicht an.

Da wundert es nicht, dass Koch-Mehrin auch noch fordert, bei Plagiaten über eine Verjährung zu diskutieren. Von wegen: Wissenschaftlicher Betrug bleibt auf immer Betrug. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung der Wissenschaftswelt sowie der betroffenen Universitäten und ein Einknicken vor den geschickten Tricksern mit Doktorhut.