Washington. . Vor zehn Jahren zogen die USA mit einer multinationalen Truppe in den Krieg gegen den Irak. Für Experten gilt diese Militärintervention als Paradebeispiel eines misslungenen Feldzugs. Tammy Duckworth war als Hubschrauberpilotin dabei und verlor im Irak ihre Beine. Jetzt ist sie Kongress-Mitglied.

Für die Kommentatoren der US-amerikanischen Zeitungen besteht der Irak-Krieg nicht den „geringsten Test vor der Geschichte“. Und der Präsident des renommierten „Council on Foreign Relations“, Richard Haas, bilanziert den Ende 2011 offiziell beendeten Krieg als eine „miserable Entscheidung, die miserabel umgesetzt wurde“.

Die Leidtragenden sind viele der 1,5 Millionen Soldatinnen und Soldaten, die während der neun Jahre währenden Besetzung durch das Land zwischen Euphrat und Tigris rotiert sind. Stellvertretend für viele: Tammy Duckworth.

Die heute 44-Jährige kreiste 2004 als Pilotin eines Blackhawk-Kampfhubschraubers über Bagdad, als eine Rakete unter ihr einschlug. Nach Dutzenden Operationen fand die Tochter eines US-Armeeveteranen aus dem Zweiten Weltkrieg und einer in Thailand geborenen Mutter zurück ins Leben.

Sie wurde mit zahlreichen Orden ausgezeichnet und zum Major befördert. Heute kann sie mit Hilfe von Beinprothesen wieder gehen.

Seit vergangenem November sitzt sie als die erste doppelt amputierte Kongressabgeordnete für die demokratische Partei im Parlament und verkörpert Obamas tief sitzende Zurückhaltung vor künftigen militärischen Interventionen.