Seoul. .
Neues Säbelrasseln aus Pjöngjang: Aus Unmut über mögliche neue Sanktionen hat Nordkorea gestern mit einer Aufhebung des seit 60 Jahren bestehenden Waffenstillstandsabkommens mit Südkorea gedroht. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf nordkoreanische Staatsmedien.
Als weiteren Grund für die Drohung nannte die nordkoreanische Volksarmee die gemeinsamen Truppenübungen der US-Streitkräfte mit Südkorea. Wenn die Übungen am nächsten Montag in ihre Hauptphase eintreten würden, werde der Waffenstillstandsvertrag beendet, wurde das Armeekommando von den staatlichen Medien zitiert.
Wegen des jüngsten Atomtests Pjöngjangs Mitte Februar haben sich die USA für neue Sanktionen gegen das nordkoreanische Regime stark gemacht. Der UN-Sicherheitsrat wollte noch gestern in einer Sitzung über die Strafmaßnahmen beraten, nachdem sich Washington und Peking auf einen Resolutionsentwurf geeinigt hätten, sagte ein Diplomat. Über den Inhalt des Papiers sei jedoch nichts bekannt.
Mit seinem dritten Atomtest hatte Nordkorea unter Führung von Kim Jong-Un weltweit für Empörung gesorgt. Befürchtet wird vor allem, dass Pjöngjang damit einen weiteren Schritt zur Entwicklung einer atomwaffenfähigen Langstreckenrakete unternommen hat. Vor diesem Hintergrund drangen die USA und Südkorea beim UN-Sicherheitsrat zuletzt mit Hochdruck auf die Verabschiedung einer Resolution. Sollte der Sicherheitsrat der Forderung Washingtons und Seouls nachkommen, könnten Marineschiffe nordkoreanische Schiffe abfangen und entern, die möglicherweise nukleare Komponenten geladen haben.
Seit dem Ende des Korea-Kriegs 1953 befinden sich der Norden und der Süden der Halbinsel weiterhin formell im Kriegszustand. Damals wurde lediglich ein Waffenstillstand vereinbart.