Wiesbaden. Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist in Deutschland weiter zurückgegangen. 106 800 Abtreibungen wurden 2012 gemeldet, das waren 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Seit der gesetzlichen Neuregelung 1996 sei die Tendenz rückläufig.
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist rückläufig: 2012 ging sie im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Demnach wurden im vergangenen Jahr rund 106.800 Abtreibungen gemeldet.
Auch bei Jugendlichen gab es weniger Schwangerschaftsabbrüche. Die Zahl verringerte sich im Vergleich zum Jahr 2011 um 190 auf rund 3.800. Der Anteil der unter 18-Jährigen an den Abtreibungen insgesamt betrug damit 2012 vier Prozent.
Auch interessant
Nach Angaben der Statistiker waren knapp drei Viertel (74 Prozent) der Frauen, die im vergangenen Jahr abgetrieben haben, zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Rund acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter.
Medizinische und kriminologische Gründe bei drei Prozent der Fälle
Die überwiegende Zahl der Abtreibungen (97 Prozent) erfolgte auf Wunsch der schwangeren Frau nach der vorgeschriebenen Beratung. Medizinische und kriminologische Indikationen waren laut Bundesamt in drei Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.
Bei den meisten Schwangerschaftsabbrüche (69 Prozent) wurde die Absaugmethode angewandt, bei 16 Prozent kam die Abtreibungspille zum Einsatz. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant – rund 80 Prozent in gynäkologischen Praxen und 17 Prozent ambulant im Krankenhaus. (dapd/dpa)