Berlin. Nachdem peerblog.de vom Netz genommen wurde, will die SPD nun ein eigenes Blog für ihren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Das Internet-Blog peerblog.de wurde von dem Düsseldorfer Medienberater Karl-Heinz Steinkühler betrieben. Die Blog-Debatte bezeichnet Sigmar Gabriel als “Moralin gesäuert“.
Nach der Einstellung eines von Unternehmern finanzierten Unterstützerblogs für Peer Steinbrück bereitet die SPD nun ein eigenes Internet-Blog für ihren Kanzlerkandidaten vor. Das teilte SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks am Freitag in Berlin mit. Parteichef Sigmar Gabriel versicherte, die SPD habe mit dem von einer Düsseldorfer Werbeagentur initiierten peerblog.de nichts zu tun gehabt. "Manchmal kann man sich gegen Freunde nicht wehren", sagte er.
Gabriel bezeichnete die ganze Debatte darüber "Moralin gesäuert". Er verwies darauf, dass es millionenschwere Initiativen gebe, bei denen die Unterstützer bis heute nicht bekannt seien. Als Beispiel nannte er die seit 2000 aktive "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", die mit ihren neoliberalen Rezepten den Kurs von Union und FDP unterstütze.
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peerblog.de vom Netz genommen
Die Seite peerblog.de war nach Hackerangriffen am Donnerstagabend vom Netz genommen worden, teilte der Betreiber, der Düsseldorfer Medienberater Karl-Heinz Steinkühler mit. Der frühere "Focus"-Redakteur wollte mit dem Portal nach Vorbild des US-Wahlkampfs für Steinbrück bloggen. Laut "Spiegel" hatten fünf Unternehmer dafür eine sechsstellige Summe zur Verfügung gestellt. Die Spender blieben anonym, was von Union, Grünen, Linken und Anti-Korruptionsgruppen kritisiert wurde. Der Bundestag hatte eine Prüfung angekündigt. (dpa)