München. Der Iran hat sich für das Gesprächsangebot der USA über sein umstrittenes Atomprogramm offen gezeigt. “Wenn es auf der anderen Seite eine ehrliche Absicht zu Verhandlungen gibt, werden wir das ernsthaft berücksichtigen“, sagte der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi am Sonntag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Der Iran sei nicht auf eine Konfrontation aus.

Der Iran hat sich offen für das Angebot von US-Vizepräsident Joe Biden zu bilateralen Gesprächen über das iranische Atomprogramm gezeigt. "Wenn es auf der anderen Seite eine ehrliche Absicht gibt, werden wir das ernsthaft berücksichtigen", sagte der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi am Sonntag auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

Wichtig sei Teheran aber, dass die USA wirklich eine Lösung für das Problem wollten. "Für uns gibt es keine rote Linie für bilaterale Verhandlungen."

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Die nächsten 5+1-Gespräche über das iranische Atomprogramm sollen nach iranischen Angaben am 25. Februar in Kasachstan stattfinden, wie Salehi sagte. Bei den jüngsten Gesprächen im Juni in Moskau hatte der Iran die Forderung der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands nach einer Aussetzung der Urananreicherung auf einen Grad von 20 Prozent zurückgewiesen.

Israel will sich dem Iran gegenüber alle Optionen offen halten

Israel will sich im Streit um das iranische Atomprogramm alle Handlungsoptionen offen halten. "Keine Möglichkeit sollte ausgeschlossen werden", sagte der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak am Sonntag auf der Münchener Sicherheitskonferenz. Die Gefahren durch eine mögliche iranische Atombombe seien zu groß. "Sobald der Iran eine Atommacht wird, wird es viel komplizierter, viel gefährlicher und viel teurer - sowohl mit Blick auf Menschenleben als auch finanziell", sagte Barak.

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Israels Vize-Regierungschef widersprach damit Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP). Dieser hatte auf der Sicherheitskonferenz am Samstag gefordert, "an einer politischen und diplomatischen Lösung" zu arbeiten. "Wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, dann wäre es falsch, die militärischen Optionen zu diskutieren", sagte Westerwelle.

Israel erwägt einen Militärangriff auf iranische Atomanlagen

Barak hingegen äußerte die Befürchtung, Verhandlungen und Sanktionen gegen den Iran könnten nicht ausreichen. "Die Diplomatie ist stärker als in der Vergangenheit, die Sanktionen sind effektiver" - und trotzdem lasse sich die Führung des Iran davon nicht beeindrucken. Sollte dem Iran der Bau einer Atombombe gelingen, "wird er den Countdown zu der (...) Vision nuklearen Terrors starten. Er wird die Versuche beschleunigen, seine Nachbarstaaten einzuschüchtern", warnte Barak.

Der Westen sowie Israel verdächtigen den Iran, unter dem Vorwand seines zivilen Nuklearprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist das zurück und beharrt auf seinem Recht auf friedliche Nutzung der Atomenergie. Der UN-Sicherheitsrat sowie die EU und die USA verhängten bereits zahlreiche Sanktionen gegen den Iran, um ihn im Atomstreit zum Einlenken zu bringen. Israel erwägt offen einen Militärangriff auf die iranischen Atomanlagen. (afp/dpa)