Istanbul. Das Assad-Regime soll angeblich einen 14-jährigen Jungen gefoltert haben. Das berichten Oppositionsgruppen. Derweil bleibt die Lage im syrischen Bürgerkrieg weiter angespannt. Die Opposition hat neues Geld aus Katar erhalten.
Das syrische Regime foltert vermutlich auch Minderjährige. Mehrere Oppositionsgruppen berichteten am Montag, der 14 Jahre alte Mohammed Ibrahim al-Rifai sei im Prinzessin-Basma-Krankenhaus in der jordanischen Stadt Irbid an den Folgen von Misshandlungen gestorben, die er im Gefängnis der sogenannten Politischen Sicherheit in der Stadt Daraa erlitten hatte.
Der von der Opposition ernannte syrische Botschafter in Paris, Mundher Machus, rief unterdessen seine Landsleute auf, an einem bestimmten Tag vor allen Parlamenten der Welt zu demonstrieren, um auf das Leid der syrischen Bevölkerung im Bürgerkrieg hinzuweisen. Ein Datum für den geplanten Protest nannte er nicht.
Derweil hat die syrische Opposition erneut Geld aus Katar erhalten. Mitglieder der Nationalen Syrischen Koalition berichteten, das Herrscherhaus habe während eines Besuches des Vorsitzenden der Koalition, Moas al-Chatib, in der katarischen Hauptstadt Doha am Sonntag 20 Millionen US-Dollar überwiesen.
In der türkischen Metropole Istanbul ging zudem eine bereits seit Samstag andauernde hitzige Debatte der Führungsmitglieder der Koalition weiter.
Allein am Sonntag 150 Tote in Syrien
Streitpunkt war die Frage, ob Mitglieder der Koalition einer künftigen Übergangsregierung angehören dürfen. Dies ist nach der bisherigen Satzung des Oppositionsbündnisses nicht möglich. Die Muslimbruderschaft erklärte unterdessen, die Bildung einer Regierung sei auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Die Kämpfe zwischen Rebellen und den Regierungstruppen in Syrien gingen am Montag weiter. Die Gegner von Präsident Baschar al-Assad überrannten nach eigenen Angeben einen Kontrollpunkt der Regierungstruppen in der Provinz Al-Rikka. Dabei sollen mehrere Soldaten in Gefangenschaft geraten sein. Am Sonntag hatten Aktivisten landesweit 150 Tote gezählt.
Auch interessant
650.000 Syrer flüchteten
Rund vier Millionen Syrer sind auf Nothilfen angewiesen. Sie leiden unter dem harten Winter mit starken Regenfällen und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Vielfach mangelt es ihnen an Nahrung, Wasser und Medikamenten, wie die UNO mitteilte. Mehr als 650.000 Syrer sind vor der Gewalt in ihrer Heimat in Nachbarländer, nach Nordafrika und nach Europa geflohen. (dpa/afp)