Damaskus. In der syrischen Großstadt Aleppo ist offenbar ein Anschlag auf die Universität verübt worden. Bei einer Explosion wurden am Dienstag laut einer oppositionsnahen Organisation mindestens 15 Menschen getötet. Rebellen und Regierungstruppen schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu.
Bei einer schweren Explosion im syrischen Aleppo sind nach Angaben einer oppositionsnahen Organisation am Dienstag mindestens 15 Menschen getötet worden. Bei der Explosion an der Universität der nordsyrischen Wirtschaftsmetropole seien zudem dutzende Menschen verletzt worden, teilte die in London ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Das staatliche syrische Fernsehen berichtete ebenfalls über die Explosion und sprach von einer nicht näher genannten Zahl von "Opfern". Die Beobachtungsstelle erhält ihre Informationen von Ärzten im Landesinneren.
Die Universität von Aleppo befindet sich in einem Stadtviertel, das im Prinzip von der regulären syrischen Armee kontrolliert wird. Andere Stadtviertel Aleppos werden seit dem Juli 2012 von Aufständischen kontrolliert, die seit zwei Jahren versuchen, Präsident Baschar al-Assad zu stürzen. Über den Hintergrund der Explosion gab es zunächst keine gesicherten Informationen. Anhänger der Aufständischen sprachen von einem Luftangriff. Seitens der syrischen Armee hieß es jedoch, die Rebellen hätten eine Boden-Luft-Rakete abgefeuert, die auf dem Uni-Gelände explodiert sei.
Aleppo ist seit Monaten von Regierungstruppen und Rebellen umkämpft
Vor der Explosion in Aleppo sprach die Beobachtungsstelle bereits von 38 Toten bei diversen Vorfällen im Laufe des Tages. Zehn Menschen, darunter fünf Frauen, seien bei einem Artillerie-Angriff auf die Stadt Hula im Zentrum Syriens getötet worden. In Al-Bab, einer von den Aufständischen kontrollierten Stadt, wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle bei einem Luftangriff acht Angehörige einer Familie getötet. Für Montag sprach die Beobachtungsstelle von 165 Toten bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in Syrien.