Berlin. CSU-Chef Horst Seehofer macht sich Sorgen um den Koalitionspartner FDP. Die Liberalen müssten endlich mit der Selbstbeschäftigung aufhören, so Seehofer. Wegen des schwächelnden Koalitionspartners schließt der CSU-Chef auch Schwarz-Grün nach der Bundestagswahl nicht mehr aus.
CSU-Chef Horst Seehofer hält eine schwarz-grüne Koalition nach der Bundestagswahl in diesem Jahr für möglich. Er setze "klar auf die FDP als Wunschkoalitionspartner" und gehe davon aus, dass die Union nach der Bundestagswahl stärkste Kraft bleibe, sagte Seehofer der "Bild"-Zeitung laut vorab veröffentlichtem Interview.
Er schließe aber Schwarz-Grün nicht völlig aus. "Falls die FDP nach der Wahl nicht zur Verfügung stehen sollte, müsste die Union mit anderen Parteien reden. Vor ein paar Jahren hätten Politiker noch gesagt: 'Wir schließen aus...' Das tue ich nicht. So ernst muss man den Wähler schon nehmen."
Seehofer lobt FDP-Chef Rösler
Im Wahljahr 2013 sorge er sich um den Koalitionspartner FDP. "Die einzige politische Sorge, die ich ins Jahr 2013 mit herüber genommen habe, ist die FDP. Das Wohlergehen der FDP liegt allein in ihrer Hand. Den einzigen und wichtigsten Rat, den man der FDP geben kann, ist: Schluss mit der Selbstbeschäftigung!"
Dennoch lobt der CSU-Politiker FDP-Parteichef Rösler: "Obwohl Philipp Rösler kein einfacher Partner ist und liberale Positionen mitunter sehr energisch vertritt, komme ich mit ihm sehr gut aus. Gerade weil er nicht einfach ist, hat er meinen Respekt." (rtr)