Ankara. Die Syrien-Krise schürt die Angst in der Türkei vor einem möglichen Raketen-Angriff aus dem Nachbarland. Die türkische Regierung hat deshalb die Nato um Patriot-Abwehrraketen gebeten. Nato-Experten sind vor Ort und prüfen von Dienstag an zusammen mit der türkischen Armee mögliche Standorte.
Vertreter der Nato und der Türkei wollen am Dienstag damit beginnen, mögliche Standorte für die Stationierung von "Patriot"-Raketen an der syrischen Grenze zu prüfen. Über die Zahl der Raketenabwehrsysteme, deren Position und die dort eingesetzte Truppenstärke soll nach der Besichtigung der Standorte gesprochen werden, teilten die türkischen Streitkräfte am Montag mit.
Die Patriots seien ausschließlich zur Abwehr "einer möglichen Bedrohung aus der Luft und durch Raketen aus Syrien" gedacht, betonte der türkische Generalstab. Von einer Verwendung der Patriots zur Durchsetzung einer Flugverbotszone über Syrien könne keine Rede sein.
Einsatz der Patriots wird von Nato-Soldaten betreut werden
Bei der Standortsuche werde auch über die Zahl der ausländischen Nato-Soldaten gesprochen, die für die Dauer des Einsatzes der Patriots in die Türkei kommen sollten, erklärte der Generalstab weiter. Die Gespräche über die Kommandostruktur für den Einsatz liefen im Nato-Rahmen weiter.
Innerhalb der Nato verfügen Deutschland, die Niederlande und die USA über die neuesten PAC-3-Modelle der "Patriots". Die türkische Regierung will sie an der Grenze zu Syrien positionieren, um einen möglichen Beschuss mit ballistischen Raketen aus dem Nachbarland abzufangen. In Deutschland wird der Bundestag über die Verlegung der Luftabwehrsysteme entscheiden. (dapd / afp)