Berlin. . Die schwarz-gelbe Koalition sucht nach neuen Wegen, Frauen nach der Babypause rasch den Weg zurück in den Beruf zu erleichtern. Im Gespräch ist ein befristeter Zuschuss für eine Haushaltshilfe. Der Vorschlag ist in der Fraktion noch nicht abgestimmt und auch die FDP ist skeptisch.

Die schwarz-gelbe Koalition sucht nach neuen Wegen, Frauen nach der Babypause rasch den Weg zurück in den Beruf zu erleichtern. Im Gespräch ist ein befristeter Zuschuss für eine Haushaltshilfe von bis zu 1600 Euro pro Familie – die Finanzierung ist aber noch ungeklärt.

Familienministerin Kristina Schröder (CDU) sagte der WAZ Mediengruppe: „Bezahlbare Hilfe im Haushalt erleichtert Familien das Leben und insbesondere Frauen nach der Elternzeit die Rückkehr in den Beruf.“ Einen konkreten Vorschlag haben die Familienpolitiker der Unions-Bundestagsfraktion vorgelegt. Nach dem Modell könnten Frauen, die nach der Geburt eines Kindes in den Beruf zurückkehren wollen, einen Gutschein für Haushaltshilfen bekommen – 6 Euro pro Stunde, monatlich 15 Stunden für maximal 18 Monate. Unterstützung kommt von der Familienministerin: „Angesichts des großen Potenzials an hochqualifizierten Frauen können wir dem Fachkräftemangel mit einer solchen Maßnahme begegnen“, sagte Schröder. „Deshalb brauchen wir solche Erleichterungen bei den haushaltsnahen Dienstleistungen.“

FDP sieht den Vorschlag "skeptisch-zurückhaltend"

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Der Vorstoß wurde in der Unionsfraktion noch nicht beraten, ist ­weder mit den Haushaltspolitikern noch mit dem Finanzminister abgestimmt. Und die FDP geht auf Distanz: Sie sehe den Vorschlag „skeptisch-zurückhaltend“, sagte die familienpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Miriam Gruß. Die Idee ­habe im Grundsatz ihre Sympathie, doch sei die Finanzierung „völlig ­ungeklärt“. Dass die Idee noch in dieser Wahlperiode umgesetzt ­werde, sei nicht vorstellbar, hieß es in Koalitionskreisen, zumal die ­Kosten schwer abschätzbar seien.

In der Bundesregierung wird nach Informationen der WAZ Mediengruppe unabhängig von dem Vorschlag derzeit beraten, wie haushaltsnahe Dienstleistungen zur Unterstützung von Familien besser gefördert werden können. Geprüft werden neben einer finanziellen Entlastung der Familien unter anderem die Stärkung bezahlbarer Angebote und Anreize für eine freiwillige Kostenbeteiligung der Arbeitgeber. Kritik am „Gutschein-Modell“ kommt bereits von der Opposition. Grünen-Arbeitsmarktexpertin Brigitte Pothmer sprach von einem „Zick-Zack-Kurs der Regierung“, der niemandem helfe: „Die Herdprämie wirbt für zu Haus und die Gutscheine locken wieder raus.“ So würden „Milliardensummen verballert“, die besser für den Ausbau von Kitaplätzen verwendet würden.