Frankfurt am Main. Falls die Praxisgebühr wegfallen sollte, wollen auch Beamte Entlastungen. Diese bekommen ihre Gesundheitskosten in der Regel zur Hälfte als staatliche Beihilfe ersetzt. Die Streichung der Gebühr würde für privat versicherte Beamte ein Finanzrisiko in dreistelliger Millionenhöhe bedeuten.
Die Beamten fordern, bei einem Wegfall der Praxisgebühr ebenfalls eine Entlastung. "Sollte die Gebühr jetzt aus guten Gründen wieder abgeschafft werden, begrüßen wir das und fordern natürlich die zeit- und inhaltsgleiche Abschaffung der entsprechenden Abzüge bei der Beihilfe", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (dbb), Klaus Dauderstädt, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe).
Er fügte hinzu: "Dann würde endlich der Unsinn gestoppt, dass die Beamten unter dem vermeintlichen Deckmantel der Gleichbehandlung die Haushalte ihrer Dienstherren mit Summen in Millionenhöhe subventionieren." Dauderstädt sagte weiter, nicht ein Cent der praxisgebührähnlichen Zahlungen der Beamten sei in die Stabilisierung der Krankenversicherungssysteme geflossen.
Falls sich Beamte behandeln lassen, wird staatliche Beihilfe gekürzt
Beamte bekommen ihre Gesundheitskosten in der Regel zur Hälfte als staatliche Beihilfe ersetzt, den Rest sichern sie sich meist privat ab. Seit 2004 wird ihnen die Beihilfe um zehn Euro pro Quartal gekürzt, falls sie sich bei einem Arzt oder Zahnarzt behandeln lassen.
Nach Angaben der Zeitung würde die Streichung der Gebühr für die mehr als vier Millionen privat versicherten Beamten, Soldaten, deren Ehegatten und Kinder für Bund, Länder und Gemeinden ein neues Finanzrisiko in dreistelliger Millionenhöhe bedeuten. (dapd)