Berlin. . Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in Berlin ein Denkmal für die 500.000 in der NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma eröffnet. „Die Roma leiden heute noch unter Ablehnung“, sagte die Kanzlerin in Berlin. Sie sagte den Roma in Europa ihre Unterstützung zu. Das Denkmal sei eine Mahnung.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Roma in Europa ihre Unterstützung zugesagt. „Sinti und Roma leiden auch heute unter Ausgrenzung und Ablehnung“, sagte Merkel bei der Eröffnung des Denkmals für die rund 500 000 Sinti und Roma, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. „Auch heute müssen sie um ihre Rechte kämpfen.“ Deutschland müsse die Minderheit „dabei unterstützen“. CSU-Innenminister Hans-Peter Friedrich hatte dagegen jüngst vor einem Asylmissbrauch durch Flüchtlinge aus Südosteuropa gewarnt. Viele gehören der Roma-Minderheit an.
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Ähnlich wie Merkel äußerten sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD): Das neue Denkmal auf der Südseite des Berliner Reichstagsgebäudes sei eine Mahnung, gegen die gegenwärtige Diskriminierung von Sinti und Roma anzugehen. Romani Rose vom Zentralrat der deutschen Sinti und Roma warnte: Die Ablehnung seiner Minderheit, der Antiziganismus, bekomme „immer mehr Rückhalt in der Mitte unserer Gesellschaft“.
Chronologie erinnert an das Schicksal der Sinti und Roma unter der NS-Herrschaft
Das Mahnmal des israelischen Künstlers Dani Karavan, der Angehörige im Holocaust verloren hat, besteht aus einem kreisrunden Teich auf einer dunklen Granitplatte. Die Gedenkstätte musste viele Hindernisse überwinden bis zur gestrigen Eröffnung – unter anderem eine Debatte unter den Opferverbänden über den richtigen Widmungstext. Jetzt erinnert eine Chronologie an das Schicksal der Sinti und Roma unter der NS-Herrschaft in Europa.