Berlin. . Autofahrer hoffen schon seit längerer Zeit auf eine Online-Datenbank mit den aktuellen Spritpreisen. Jetzt wächst der Druck auf die Bundesregierung. Selbst die Mineralöl-Industrie und das Bundeskartellamt haben keine Bedenken mehr gegen ein öffentlich zugängliches Preisportal.

Bewegung in der Benzinpreis-Debatte: Können Autofahrer bald per Handy oder Navi zuverlässig die günstigste Tankstelle in ihrer Umgebung ­ermitteln? Der Druck auf die Politik zum Aufbau einer öffentlichen Internet-Datenbank mit den Benzinpreisen aller Tankstellen in Deutschland wächst.

Bundesregierung will Benzinpreis nicht für Verbraucher vergleichbar machen

Nach WAZ-Informationen dringen das Bundeskartellamt, die Monopolkommission der Regierung und sogar die ­Mineralölindustrie gegenüber dem Bundestag auf ein öffentliches Preis-Portal mit Meldepflicht für Tankstellen.

Damit gerät die Bundesregierung unter Druck, ihren Widerstand gegen ein Info-Portal aufzugeben. Nach ihrem Gesetzentwurf sollen zwar Tankstellen ihre Preise einer Transparenzstelle beim Kartellamt melden – allerdings nicht in Echtzeit und ohne einen Zugang für Ver­braucher.

Bundesregierung befürchtet Schaden für freie Tankstellen

Eine Datenbank bringe wenig, könne aber den freien Tank­stellen schaden, so die Regierung. Für die großen Konzerne werde es noch leichter, Freie durch Preisunterbietung aus dem Markt zu drängen.

Diese Position wird aber auch in der Koalition kritisiert: Verbraucherpolitiker von Union und FDP plädieren in einem Antragsentwurf für ein Internet-Meldesystem. Auch der Bundesrat hat sich schon für eine Preis-Datenbank ausgesprochen.