Fotos hat Anke Schneider von der Arbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte zum „Tag des Flüchtlings“ in der evangelischen Martinskirche aufgehängt: Bunt gerahmte Bilder von spielenden, lachenden, lebensfrohen Kindern.

Junge Menschen, die als Flüchtlinge in Bottrop gelebt haben – aber inzwischen ausreisen mussten bzw. ausgewiesen worden sind. „Rund 30 Kinder und Jugendliche waren es in den vergangenen zwei Jahren, die wieder weggehen mussten“, berichtet Anke Schneider, die u.a. mit Flüchtlingskindern aus Südosteuropa arbeitet, die mit ihren Familien am Borsigweg wohnen. In vielen Fällen seien es Roma aus Serbien, deren Asylverfahren in der Regel nicht anerkannt würden.

Die Situation von Flüchtlingskindern in den Mittelpunkt zu rücken, das hatten sich die Initiatoren des „Tags des Flüchtlings“ (die Martinskirche, die Ev. Flüchtlingsberatung und die AG Soziale Brennpunkte) vorgenommen. Und so stand am Freitagabend neben dem Auftritt einer Kinder-Trommelgruppe, die sich regelmäßig am Borsigweg trifft, das Verlesen von Namen auf dem Programm. Namen von Jungen und Mädchen, die Bottrop wieder verlassen mussten – und die von den Kindern hier vermisst werden. Im Anschluss daran stand in der Kirche ein Taizé-Gebet zur Bedeutung des Alltagsgegenstandes „Pass“ an.

Aber auch draußen auf dem Vorplatz des Gotteshauses, zwischen Kirche und Kirmes, gab’s Aktionen zum „Tag des Flüchtlings“. Vor einer Weltkarte sprachen die Aktiven schon am späten Nachmittag Passanten an: „Wissen Sie, wo ihre Großeltern herkommen?“ – „Hinterpommern“, antwortete prompt ein Herr mit Hut und markierte dies per Pin auf der großen Karte. Einige bunte Nadeln steckten da schon ganz in der Nähe. Andere markierten die Türkei, Marokko, England oder auch Argentinien als Heimat der Großeltern. Die Aktion sollte verdeutlichen, wie international die Stadt schon seit vielen Jahrzehnten ist.