Raleigh. . Unregistrierte Waffen, Falschaussagen, Weitergabe von geheimen Plänen: Die Vorwürfe gegen die ehemalige US-Sicherheitsfirma Blackwater wiegen schwer. Nun zahlt das Unternehmen, das heute Academi heißt, 7,5 Millionen Dollar Strafe. Dafür zieht die Staatsanwaltschaft ihre 17-Punkte-Anklage zurück.

Die früher unter dem Namen Blackwater bekannte US-Sicherheitsfirma hat sich in einer Einigung mit der Justiz zur Zahlung von 7,5 Millionen Dollar (6 Millionen Euro) bereit erklärt. Im Gegenzug lässt die Staatsanwaltschaft ihre 17 Punkte umfassende Anklage wegen Verstößen gegen Waffengesetze fallen, wie aus Akten hervorgeht, die am Dienstag (Ortszeit) an einem Bezirksgericht im US-Staat North Carolina veröffentlicht wurden.

Schwerwiegender Zwischenfall 2007 im Irak

Laut Akten wurden dem Unternehmen, das heute unter dem Namen Academi firmiert, unter anderem der Besitz automatischer Waffen in den USA ohne Registrierung, Falschaussagen über Waffenlieferungen an den König von Jordanien, die Weitergabe von geheimen Plänen für Panzerwagen an Schweden und Dänemark und illegale Lieferung von Körperpanzerung ins Ausland vorgeworfen.

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Das Unternehmen wurde 1997 von einem früheren Mitglied der US-Spezialeinheit Navy SEAL gegründet und bietet teils paramilitärische Dienstleistungen an. Bekannt wurde es, als es zu Beginn des Irakkriegs ohne Ausschreibung Großaufträge von der Regierung des damaligen US-Präsidenten George W. Bush erhielt. 2007 geriet Blackwater wegen eines schwerwiegenden Zwischenfalls im Irak in die Schlagzeilen. Mitarbeiter von Blackwater waren im September 2007 an einer Schießerei in Bagdad beteiligt, bei der 17 Menschen ums Leben kamen, darunter Frauen und Kinder.

Firma zahlt nicht zum ersten Mal eine Millionenstrafe

Später wechselte das Unternehmen Blackwater seinen Namen in Xe Services. 2010 einigte sich die Firma mit dem US-Außenministerium auf die Zahlung einer Strafe von 42 Millionen Dollar (34 Millionen Euro). Hintergrund waren Vorwürfe, das Unternehmen habe gegen Gesetze über Waffenexporte und Waffenhandel verstoßen.

Der jüngsten Anklage gingen fünfjährige Ermittlungen voraus. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft verstieß Blackwater wiederholt gegen US-Gesetze. Im Rahmen der Einigung übernahm Academi "Verantwortung für das Verhalten" in den 17 Anklagepunkten. Nach Veröffentlichung der Einigung erklärten Vertreter von Academi, dies sei kein Eingeständnis von Schuld. (dapd)