Berlin. . Wieder Aufregung um Gift im Kinderspielzeug: Die Bundesregierung sieht in neuen EU-Grenzwerten für Schadstoffe in Spielzeug ab Juli 2013 größere Gefahren als bisher bekannt. Laut Regierung dürfen Spielsachen dann 1,9-mal so viel Blei, 3,6-mal so viel Arsen und 1,5-mal so viel Quecksilber enthalten.
Wieder Aufregung um Gift im Kinderspielzeug: Die Bundesregierung sieht in neuen EU-Grenzwerten für Schadstoffe in Spielzeug ab Juli 2013 größere Gefahren als bisher bekannt. „Bei einigen Elementen führt die Anhebung der Grenzwerte nach heutigem Kenntnisstand zu einer kritischen Erhöhung des gesundheitlichen Risikos für Kinder“, schreibt die Regierung in einer Antwort auf eine Bundestagsanfrage der Grünen, die der WAZ Mediengruppe vorliegt.
Erlaubt seien dann wesentlich höhere Schadstoff-Aufnahmemengen als bisher nach deutschen Grenzwerten - bei Blei laut Regierung 1,9-mal so viel, bei Arsen 3,6-mal, bei Quecksilber 1,5-mal, beim Halbmetall Antimon 22-mal so viel. Bei Blei und Arsen hält die Regierung aber sogar eine geringere Belastung für erforderlich, da für sie schon durch die Nahrungsaufnahme „toxische Wirkungen auf das Kind nicht mehr ausgeschlossen können“; die Effekte wie Krebs oder schlechtere Intelligenzleistung seien „besonders kritisch“.
Die Regierung hatte Verschärfungen der neuen EU-Richtlinie gefordert, sie klagt bereits gegen die EU, ein Urteil erwartet sie erst 2014. Grünen-Verbraucherexpertin Nicole Maisch forderte die Regierung auf, für eine Selbstverpflichtung der Spielzeugindustrie auf die derzeitigen Grenzwerte zu sorgen. Die Regierung habe nur mit „bürokratischer Verschleppung“ auf die EU-Vorgabe reagiert, Leidtragende seien die Kinder: „Sie dürfen ab Juli 2013 mit noch mehr Schadstoffen belastet werden“.