Moskau. Die in Moskau vor Gericht stehenden russischen Punk-Musikerinnen “Pussy Riot“ haben unerwartet Zuspruch von Russlands Präsident Wladimir Putin erhalten. Putin habe sich, laut russischen Medienberichten, in das Verfahren eingeschaltet und um Gnade für die Putin-Kritikerinnen gebeten.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich in den laufenden Strafprozess gegen die Frauenband Pussy Riot eingeschaltet und eine nicht zu harte Bestrafung der drei Punkmusikerinnen gefordert.

Dem Protest der Künstlerinnen sei zwar nichts Gutes abzugewinnen, gleichwohl sei Milde angebracht, sagte Putin laut russischen Agenturberichten am Donnerstag in London. Das zu entscheiden sei Sache der Justiz. "Ich hoffe, das Gericht wird zu einem richtigen, gut begründeten Urteil kommen", fügte der studierte Jurist Putin hinzu.

"Rowdytum aus religiösem Hass": Sieben Jahre Haft drohen

Die drei jungen Punkmusikerinnen hatten im Februar in der Moskauer Erlöserkathedrale mit einem "Protestgebet" gegen die Wiederwahl Putins demonstriert.

Die Anklage wirft ihnen Rowdytum aus religiösem Hass vor, wofür den Frauen sieben Jahre Haft drohen. Der Anwalt der Künstlerinnen wertete die Äußerungen Putins als Konzession an den Westen, der für Milde plädiert hatte. Er erwarte nun, dass die Staatsanwaltschaft ihre Position mildere.