Essen. Die Fahrer von Gefahrguttransporten sollen künftig Alkohol trinken dürfen. Das sieht ein Gesetzentwurf des Bundesverkehrsministeriums vor. Bisher gilt für Fahrer solcher Transports eine Null-Promille-Grenze. Doch das soll sich schon im kommenden Jahr ändern.

Das Bundesverkehrsministerium plant offenbar, das totale Alkoholverbot für Fahrer von Gefahrguttransporten ab 2013 aufzuheben. Es soll nach einem Entwurf des Ministeriums, der der WAZ Mediengruppe vorliegt, künftig durch eine 0,5 Promille-Grenze ersetzt werden.

Bernhard Witthaut, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), die gestern früh auf die geplante Veränderung hinwies: „Das ist völlig absurd. Der Bundesverkehrsminister übersieht, dass medizinisch die Fahruntüchtigkeit bereits bei 0,3 Promille eintreten kann“.

Der Chef des Verkehrsausschusses im Budestag, Anton Hofreiter (Grüne), fordert gegenüber der WAZ Mediengruppe die Rücknahme des Entwurfs: „Derzeit ist eine Ausweitung des absoluten Alkoholverbots, also das Gegenteil, in der Diskussion. Eine Anhebung des Alkoholpegels von 0 auf 0,5 Promille bei Gefahrgut ist deshalb völlig unverständlich und auch abwegig“.

Update: Das Bundesverkehrsministerium hat die Pläne inzwischen dementiert und sich auf ein Missverständnis berufen. Mehr dazu hier.