Kabul. Außenministerin Hillary Clinton nutzte einen unangekündigten Besuch in Afghanistan für eine bedeutende Erklärung: Die USA haben Afghanistan den Status eines “wichtigen Verbündeten außerhalb der NATO“ verliehen. In den kommenden Tagen beraten die USA und andere Staaten über die Zukunft des Landes.
Kurz vor einer Afghanistan-Geber-Konferenz in Tokio haben die USA dem Land am Hindukusch den Status eines wichtigen Verbündeten außerhalb der Nato zuerkannt. Außenministerin Hillary Clinton verkündete die Entscheidung von Präsident Barack Obama am Samstag bei einem unangekündigten Besuch in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Mit dem Status wird es für Afghanistan leichter, Rüstungsgüter in den USA zu kaufen, um die Sicherheit des Landes auch nach dem bis Ende 2014 geplanten Abzug des westlichen Militärbündnisses zu gewährleisten.
"Seien Sie versichert, dass die USA Ihr Freund und Partner sein werden. Wir denken nicht daran, Afghanistan aufzugeben, ganz im Gegenteil", sagte Clinton nach einem Treffen mit Präsident Hamid Karsai vor Journalisten, bevor sie nach Tokio weiterreiste. Die USA erfüllen damit ein Versprechen, das Obama im Mai gegeben hatte. Die USA gestehen den nun auch Afghanistan erteilten Status nur wenigen Ländern zu, darunter die Nicht-Nato-Mitglieder Israel und Japan.
Spendenbereitschaft für Afghanistan sinkt
Wie viel die USA bei der Konferenz am Sonntag für den Wiederaufbau des Landes beisteuern wollen, sagte Clinton nicht. Bislang belaufen sich die Zusagen der Konferenz-Teilnehmer auf jährlich knapp vier Milliarden Dollar. Das Land selbst schätzt den Bedarf auf mindestens sechs Milliarden Dollar im Jahr. Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel nehmen an dem Treffen in der japanischen Hauptstadt teil. Die erwarteten Hilfszusagen von Sonntag wären zusätzlich zu den gut vier Milliarden Dollar jährlich, die bei einem Gipfel in Chicago im Mai von der Nato und ihren Partnern zugesagt wurden.
Die Spendebereitschaft für das Land ist in den vergangen Jahren gesunken. Die USA hatten 2006 noch zwei Drittel der zugesagten sechs Milliarden Dollar selbst getragen. Gründe dafür sind die anhaltende Kriegsgefahr sowie Korruption in dem Land. Auch die Finanzkrise lässt das Geld nicht mehr so locker sitzen.