Berlin. Der neue Deutschlandtrend dürfte in der CDU für gute Laune sorgen: Bundeskanzlerin Angela Merkel gewinnt im Vergleich zum Vormonat deutlich an Zustimmung der Bevölkerung hinzu. Mit ihrer Arbeit sind 66 Prozent der Deutschen zufrieden - der beste Wert für Merkel seit Dezember 2009. Unruhe dürfte die Umfrage in der FDP stiften.

Die FDP ist im aktuellen ARD-Deutschlandtrend erneut unter die Fünf-Prozent-Marke gesunken. In der am Donnerstag veröffentlichten Infratest-dimap-Umfrage im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" verloren die Liberalen einen Punkt und würden mit vier Prozent den Wiedereinzug in den Bundestag verfehlen. Die Union legte im Vergleich zum Vormonat einen Punkt zu und kam auf 35 Prozent. Die SPD lag unverändert bei 30 Prozent, die Grünen kletterten um einen Punkt auf 14 Prozent. Die Linke konnte zwei Punkte gutmachen und kam auf sieben Prozent - ebenso wie die Piraten, die damit zwei Punkte einbüßten.

Im Politiker-Ranking legte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) klar zu und landete mit 66 Prozent Zustimmung auf Platz eins - der beste Wert für Merkel in der ARD-Umfrage seit Ende 2009. Platz zwei belegte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) vor SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), die sich Rang drei teilten.

Hannelore Kraft auf gutem Platz

Auf den weiteren Plätzen folgten NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Ex-Finanzminister Peer Steinbrück (beide SPD), FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle, Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und als Schlusslicht FDP-Chef Philipp Rösler.

Beliebter als alle Parteipolitiker blieb weiter Bundespräsident Joachim Gauck: Die Zustimmung zu seiner Arbeit wuchs um zwei Prozentpunkte auf 81 Prozent - für ihn ein neuer Rekordwert.

Bei einer Direktwahl des Kanzlers oder der Kanzlerin läge Merkel der Umfrage zufolge vor allen möglichen SPD-Kandidaten. Träte Steinbrück gegen Merkel an, würden sich 45 Prozent für die Amtsinhaberin und 41 Prozent für den SPD-Politiker entscheiden. Bei einer Direktwahl zwischen SPD-Chef Sigmar Gabriel und Merkel käme die Kanzlerin auf 61 Prozent, Gabriel hingegen nur auf 25 Prozent.

Merkel würde gegen Kraft und Steinmeier siegen

Sollte Steinmeier gegen Merkel antreten, würden 52 Prozent für die derzeitige Kanzlerin und 36 Prozent für den SPD-Fraktionschef stimmen. Auch eine Direktwahl gegen Hannelore Kraft würde Merkel mit 54 zu 37 Prozent gewinnen.

In der Euro-Krise bestätigten 58 Prozent der Befragten der Bundeskanzlerin, sie habe "richtig und entschlossen gehandelt". Zugleich ist der Umfrage zufolge aber die Sorge so groß wie nie zuvor, dass die Krise sich ausweitet: 85 Prozent der Deutschen denken, der schlimmste Teil der Euro- und Schuldenkrise "steht uns noch bevor" - das ist der höchste Wert, der dafür je im ARD-Deutschlandtrend gemessen wurde.

Jeder Dritte glaubt nicht, dass irgendeine Partei die Schuldenkrise meistert

Unter den deutschen Parteien trauen 42 Prozent der Union am ehesten zu, die Euro- und Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Nur 17 Prozent trauen dies am ehesten der SPD zu. 36 Prozent geben an, dies keiner Partei zuzutrauen.

Für die Sonntagsfrage wurden von Montag bis Mittwoch 1504 Wahlberechtigte ab 18 Jahren von Infratest dimap telefonisch befragt. Die übrigen Ergebnisse der Erhebung basieren auf der Befragung von 1004 Wahlberechtigten. (afp/dapd)