Berlin. Nach den Wahlerfolgen in NRW und Schleswig-Holstein geht es für die FDP im Bund offenbar wieder bergab: In einer aktuellen Forsa-Umfrage verlieren die Liberalen erneut einen Prozentpunkt und sacken damit wieder unter die Fünf-Prozent-Hürde. Gewinner der Umfrage ist die Union.
Die FDP kann sich trotz der Wahlerfolge in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein einer Umfrage zufolge bundesweit nicht stabilisieren. In dem am Dienstag veröffentlichten wöchentlichen "stern"-RTL-Wahltrend sackt die Partei zum zweiten Mal hintereinander um einen Punkt ab und liegt bundesweit nur noch bei vier Prozent. Hingegen legte die Union erneut einen Punkt zu und könnte mit 33 Prozent rechnen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die SPD kommt unverändert auf 27 Prozent.
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem "stern", in den beiden Ländern hätten viele Bürger eine FDP gesehen, "die man wählen kann und die gewinnt". Das habe der Partei auch einen bundesweiten Schub gebracht. Jetzt aber würden wieder FDP-Chef Philipp Rösler und Außenminister Guido Westerwelle im Rampenlicht stehen, die in allen Beliebtheitsskalen die Schlusslichter seien. "Da wenden sich viele potenzielle Wähler ab", sagte Güllner.
Auch die Piraten verlieren
Zweiter Verlierer der Woche ist in dieser Umfrage die Piratenpartei, die einen Punkt auf elf Prozent abgibt und damit drei Punkte hinter den Grünen liegt, die einen Punkt zulegen konnten. Die SPD verharrt demnach bei 27 Prozent, die Linke auf ihren Forsa-Tiefstand von sechs Prozent. Allerdings wurde die Umfrage vor dem vom Flügelstreit dominierten Linken-Parteitag erhoben. In einer Umfrage des Instituts YouGov für die "Bild"-Zeitung, die während und nach dem Parteikongress erhoben wurde, sackte die Partei um einen Punkt auf vier Prozent ab. Auch die Piraten gaben auch in dieser Erhebung einen Punkt auf sieben Prozent ab.
Während Union und SPD in dieser Umfrage je einen Punkt auf 34 und 27 Prozent zulegen, bleiben Grüne und FDP unverändert bei 14 und fünf Prozent.
Forsa befragte 2000 repräsentativ ausgesuchte Wahlberechtigte vom 29. Mai bis 1. Juni, YouGov 2019 Wahlberechtigte von 1. bis 4. Juni. (rtr)