Berlin. . Die Integration von Ausländern in Deutschland macht Fortschritte. Davon ist die Bundesregierung überzeugt. Zahlen des neuen Ausländer-Berichts sprechen dafür. So machen ausländische Schüler inzwischen bessere Abschlüsse. Zugleich gibt es jedoch wieder kritische Worte zum Betreuungsgeld.
Bei der Integration von Ausländern in Deutschland sind nach Überzeugung der Bundesregierung deutliche Fortschritte erzielt worden. Die Chancen von Migranten auf gleiche Teilhabe hätten sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), bei der Vorstellung des neuen Ausländer-Berichts am Mittwoch in Berlin. Bei der Sprachförderung, der Bildung und dem Arbeitsmarkt habe sich die Situation der Migranten deutlich verbessert.
Mit Blick auf die frühkindliche Bildung weist der Bericht zwar eine positive Entwicklung bei der Quote der in einer öffentlichen Einrichtung betreuten Migrationskindern aus: Ihr Anteil ist von 9,1 Prozent auf 14 Prozent gestiegen. Bei Kindern dieser Altersgruppe ohne Migrationshintergrund stieg die Quote den Angaben aber von 21,6 Prozent auf 30 Prozent. In diesem Zusammenhang verwies Böhmer darauf, dass das geplante Betreuungsgeld keine Fehlanreize setzen dürfe. Die Leistung solle auf jeden Fall nicht an die Frage der Erwerbstätigkeit der Eltern gekoppelt werden.
Ausländische Schüler machen bessere Abschlüsse
In der Diskussion über das Betreuungsgeld ist die Befürchtung geäußert worden, die umstrittene familienpolitische Leistung könnte gerade Zuwandererfamilien dazu verleiten, ihre Kinder nicht in eine Einrichtung zu geben - was zu Lasten der Sprachförderung gehen könne.
Auch die Betreuungsquote von Kindern mit Migrationshintergrund zwischen drei und sechs Jahren stieg dem Bericht zufolge, und zwar von 81,8 Prozent 2008 auf 85,7 Prozent 2010. Der Anteil der ausländischen Schüler, die die Schule mit einer Fachhoch- oder Hochschulreife verlassen, stieg von 2005 bis 2010 um insgesamt 36 Prozent.
Der Bericht umfasst den Zeitraum von Frühjahr 2010 bis Frühjahr 2012. Während die Zahl der Gesamtbevölkerung zurückgeht, steigt der Anteil der Migranten: 2010 lebten 15,7 Millionen in Deutschland. Mehr als die Hälfte der Migranten besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. (afp)