München. . Schriftsteller Günter Grass hat nach seinem Israel-Gedicht ein neues Gedicht geschrieben. Darin rechnet er mit der Griechenland-Politik der EU ab. Grass zeigt außerdem Verständnis für die Wut der Griechen.

Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass rechnet nach seinen aufsehenerregenden Zeilen zu Israel nun mit der Griechenlandpolitik Europas ab. Unter dem Titel „Europas Schande“ schreibt Grass in einem neuen Gedicht, das in der „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlicht wird: „Als Schuldner nackt an den Pranger gestellt, leidet ein Land,/ dem Dank zu schulden Dir Redensart war.“ Mit Blick auf Europa schreibt der 84-Jährige weiter: „Geistlos verkümmern wirst Du ohne das Land,/ dessen Geist Dich, Europa, erdachte.“

Der Grass-Text wird in der „Süddeutschen Zeitung“ exklusiv veröffentlicht, wie die Redaktion auf dapd-Anfrage sagte. Grass hatte Anfang April das Gedicht „Was gesagt werden muss“ veröffentlicht, in dem er Israel vorwirft, im Konflikt mit dem Iran den Weltfrieden zu gefährden. Der Text hatte weltweit für Aufregung gesorgt. (dapd)