Münster. Einige Atomkraft-Gegner haben bei Münster einen Uran-Transport gestoppt. Sie seilten sich aus einem Baum am Rande der Zuggleise ab. Der Zug musste stoppen. Die Strecke zwischen Münster und Gronau musste für Stunden gesperrt werden.
Atomkraftgegner haben am Montag in Altenberge bei Münster einen Zug aus der Urananreicherungsanlage Gronau gestoppt. Wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte, seilten sich im Münsteraner Stadtteil Kinderhaus vier Personen von Bäumen entlang der Strecke ab. Da die Gefahr bestand, dass sie die Fahrtstrecke behinderten, stoppte der Zug etwa um 13 Uhr und blockierte die Strecke für Stunden.
Die Polizei sei damit beschäftigt, die Protestierenden von den Bäumen zu holen, sagte der Sprecher. Die Strecke zwischen Münster und Gronau sei gesperrt, hieß es weiter. Nach Angaben der Anti-Atomkraft-Initiativen transportiert der Zug rund 450 Tonnen Uranhexafluorid über Köln, Bonn, Koblenz und Saarbrücken ins südfranzösische Pierrelatte.
"Wer aus der Atomenergie aussteigen will, darf nicht weiter den Uranbrennstoff in alle Welt exportieren", teilte die Anti-Atom-Bewegung mit und zitierte eine der vier Personen, die sich vom einem Baum an der Strecke abseilte: "Es gibt keinen Atomausstieg, wenn die Atomanlagen in Gronau und Lingen unbefristet weiter laufen." Die Atomkraftgegner begründeten die Protestaktion mit der Aussage: "Radioaktivität kennt keine Grenzen – unser Widerstand auch nicht." (dapd)