Berlin. Mit derzeit zwölf Prozent haben die Grünen einer Umfrage zufolge gerade einen knappen Vorsprung vor den Piraten mit aktuell elf Prozent. Die FDP rutschte erneut unter die Fünf-Prozent-Hürde. Als Kanzlerkandidat ist derzeit Frank-Walter Steinmeier beliebt.
Der wochenlange Höhenflug der Piraten scheint nach einer aktuellen Forsa-Umfrage vorerst gestoppt zu sein. Die Piratenpartei büßte im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte ein und fiel auf elf Prozent. Das sagt der am Mittwoch veröffentlichte bundesweite "stern-RTL-Wahltrend".
Die Piraten lagen damit wieder knapp hinter den Grünen mit unverändert zwölf Prozent. Auch die FDP musste einen Punkt abgeben und rutschte mit vier Prozent wieder unter die Fünf-Prozent-Hürde.
Große Koalition, CDU und Piraten oder Grüne und CDU
Jeweils um einen Punkt zulegen konnten der Umfrage zufolge Union und SPD. Die CDU/CSU erreichte 36 Prozent, die SPD 25 Prozent. Auch die Linke gewann einen Punkt dazu auf acht Prozent. Damit hätten weiterhin weder Union und FDP noch SPD und Grüne eine Mehrheit im Bundestag. Rechnerisch möglich wäre neben einer großen Koalition auch wieder ein Bündnis von Union und Grünen, theoretisch auch von Union und Piraten.
Falls die SPD ihren Kanzlerkandidaten per Urwahl küren würde, hätte derzeit laut Forsa Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier die besten Chancen. Für ihn würden sich demnach 29 Prozent der Befragten entscheiden. 26 Prozent würden den früheren Finanzminister Peer Steinbrück bevorzugen, 17 Prozent Parteichef Sigmar Gabriel.
Für den Wahltrend befragte Forsa vom 23. bis 27. April, also noch vor dem Bundesparteitag der Piraten vom vergangenen Wochenende, 2510 repräsentativ ausgesuchte Bürger.
Zahlen für NRW sehen anders aus
Dort schafft es die FDP der Umfrage zufolge mit fünf Prozent der Wählerstimmen knapp in den Landtag.
Die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen muss bei der Neuwahl am 13. Mai um ihre Wiederwahl bangen. SPD und Grüne erreichen derzeit zusammen 47 Prozent, während CDU, Piraten und FDP ebenfalls bei 47 Prozent liegen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins "Stern" ergab.
Der schwindende Rückhalt für die amtierende Regierung zeigt sich demnach auch bei der Frage nach dem bevorzugten Bündnis: Nur noch 30 Prozent wünschen sich eine rot-grüne Koalition. Im März waren es noch 40 Prozent. Eine Mehrheit von 36 Prozent der Befragten spricht sich nach Angaben des Umfrageinstituts inzwischen für eine große Koalition von SPD und CDU aus. (afp, dapd)