Essen. . Experten aus der Werbung und der Wissenschaft halten die Wahlplakat-Kampagne von CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen für gescheitert. Der Herausforderer von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wirke auf den Plakaten wenig authentisch.
Experten aus der Werbung und der Wissenschaft halten die Wahlplakat-Kampagne von CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen für gescheitert. Der Herausforderer von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wirke auf den Plakaten wenig authentisch. Dies gelte insbesondere für das Motiv, das den Bundesumweltminister mit einem Kind zeigt: „Es ist schlecht gelungen. Das Herausfordernde, das den Herausforderer Norbert Röttgen kennzeichnen sollte, fehlt. Er wirkt eher wie der nette Onkel“, so Dirk Bittermann, Sprecher der Geschäftsführung der Düsseldorfer Agentur BBDO-Proximity.
Michael Jochim, Gesellschafter der Essener Werbeagentur BJS, kann den Kampagnen des „Turbo-Wahlkampfs“ insgesamt nichts abgewinnen: „Alle Aussagen sind von Partei zu Partei austauschbar und beliebig. Die Bürger sind schlauer als die Texte.“ Er empfiehlt den Parteien vielmehr einen Faktencheck auf das Wahlprogramm nach dem Motto: „Das haben wir versprochen, und das haben wir umgesetzt.“
Fast alle Parteien haben vor dieser Wahl weniger Geld für Wahlkampf zur Verfügung als noch 2010. CDU und Grüne gaben an, ihre Wahlkampfkosten halbiert zu haben, auch die SPD sprach von einem billigeren Wahlkampf. Die FDP ist so knapp bei Kasse, dass sie sogar einen Bankkredit aufnahm, um ihre Kampagne zu finanzieren.