Brüssel. Laut Umfragen ist eine Mehrheit der EU-Bürger für eine Frauenquote in Unternehmen. Auch EU-Justizkommissarin Viviane Reding sieht die Vorteile einer solchen Quote und will sie in der Europäischen Union einführen. Das Angebot freiwilliger Selbstverpflichtung sei bislang unbefriedigend verlaufen.

Die EU-Justizkommissarin Viviane Reding will im Sommer konkrete Vorschläge für eine EU-weite Frauenquote machen. "Ich bin kein Fan von Quoten. Aber ich mag die Ergebnisse, die Quoten bringen", sagte Reding der "Welt" (Montagsausgabe). In Frankreich, wo es seit vergangenem Jahr eine gesetzliche Quote für Frauen in Spitzenjobs gibt, sei der Anteil von zwölf auf 22 Prozent gestiegen. "Wo es gesetzliche Regeln gibt, gibt es Fortschritte", sagte Reding. Hingegen sei ihr Angebot freiwilliger Selbstverpflichtung unbefriedigend verlaufen.

Reding wies auf Umfragen hin, wonach unter den EU-Bürgern eine deutliche Mehrheit für die Einführung einer Frauenquote in Unternehmen bestehe. Dem neuesten Eurobarometer zufolge wollen drei von vier Europäern, dass Frauen per Gesetz bei gleicher Qualifikation dieselben Chancen auf Spitzenposten bekommen. Die Justizkommissarin will am Montag eine öffentliche Anhörung starten, die bis Ende Mai dauern soll. (afp)