Im Zuge der Ermittlungen wegen der umstrittenen Sylt-Reise des Ex-Bundespräsidenten hat die Staatsanwaltschaft laut Medienberichten die Wohnung des Filmunternehmers Groenewold durchsuchen lassen. Es geht um die Frage, wer die Rechnung für Wulffs Nächte in einem Nobelhotel bezahlt hat.
Im Rahmen der Ermittlungen gegen Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat die Staatsanwaltschaft offenbar Büroräume und die Privatwohnung des Filmunternehmers David Groenewold im Berliner Stadtteil Grunewald durchsuchen lassen. Das berichtete die "Bild"-Zeitung.
Die Staatsanwaltschaft Hannover wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Ein Sprecher sagte auf Anfrage, dass weiterhin die Aussage gelte, dass keine Verdunkelungsgefahr bei den Beschuldigten bestehe.
Die Behörde ermittelt gegen Wulff und Groenewold wegen Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung. Wulff soll zusammen mit seiner heutigen Ehefrau Bettina vom 31. Oktober bis 3. November 2007 im Sylter Nobelholtel "Hotel Stadt Hamburg" genächtigt haben. Dieser Urlaub wurde laut Medienberichten von dem Berliner Filmfonds-Manager Groenewold finanziert. Besonders pikant: Offenbar versuchte Groenewold Wulffs Gratis-Urlaub Jahre später zu vertuschen. Nach Angaben der "Bild" rief er im Januar in dem Sylter Hotel an und forderte die Mitarbeiter auf, keine Informationen zum Wulff-Aufenthalt herauszugeben.Der Filmunternehmer soll Wulff in dessen Amtszeit als Ministerpräsident von Niedersachsen mehrere Urlaube auf Sylt bezahlt haben. Wulff will die Kosten dafür in bar erstattet haben. Später hieß, Wulffs spätere Schwiegermutter habe die Rechnung beglichen. Bei der Durchsuchung soll umfangreiches Daten- und Aktenmaterial sichergestellt. Wulff war nach dem Antrag auf Aufhebung der Immunität am 17. Februar vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetreten. (dapd)