Berlin. . Empört haben deutsche Unions-Politiker griechische Kritik an Finanzminister Wolfgang Schäuble zurückgewiesen. Inzwischen wirkt sich die Krise auch auf den Tourismus aus. Ein Urlauber klagte über Pöbeleien gegen Deutsche.
Die Stimmung zwischen Griechenland und Deutschland hat einen neuen Tiefpunkt erreicht: Mit Empörung haben deutsche Unions-Politiker am Donnerstag griechische Kritik an Finanzminister Wolfgang Schäuble zurückgewiesen. „Das ist eine Unverschämtheit“, sagte Christian von Stetten, Chef des Wirtschaftsflügels in der Unions-Fraktion. „Der griechische Staatspräsident müsste wissen: Ohne Schäuble wäre Griechenland schon längst zahlungsunfähig.“ Der griechische Präsident Karolos Papoulias hatte gesagt, er könne nicht hinnehmen, dass Schäuble sein Land verhöhne. Schäuble hatte die Griechen zu stärkeren Sparanstrengungen aufgefordert und gesagt, Griechenland dürfe kein Fass ohne Boden werden.
Urlaub lieber in Spanien
Die Krise in Griechenland wirkt sich inzwischen auch auf den Tourismus aus. Einige Reiseveranstalter stellen eine „klare Buchungs-Zurückhaltung“ fest. Wer seinen Sommerurlaub plant, der weiche womöglich auf andere Mittelmeerländer wie Spanien aus. Ein Bochumer Tourist, der gerade aus Kreta zurückgekehrt ist, berichtet über Pöbeleien gegen Deutsche und eine gereizte Stimmung auf der Ferieninsel.
Athen muss auch nach den Beratungen der Euro-Finanzminister um die so dringend benötigten Milliardenhilfen bangen. Ob beim Treffen der Eurogruppe am Montag grünes Licht für das Paket von 130 Milliarden Euro gegeben werden kann, erscheint fraglich.