Washington. Von den derzeit 1800 atomaren Sprengköpfen wollen die USA mindestens 800 verschrotten, gegebenenfalls auch deutlich mehr. Das hat ein US-Regierungsvertreter erklärt. Genaue Zahlen gab er nicht bekannt. US-Präsident Barack Obama hatte sich vor wenigen Jahren für eine “Welt ohne Atomwaffen“ eingesetzt.

Das Atomwaffenarsenal der USA soll drastisch reduziert werden, ohne dass es allerdings schon eine klare Festlegung gäbe. Von den derzeit 1800 Sprengköpfen würden je nach Variante nur 1000 bis 1100, 700 bis 800 oder sogar nur 300 übrig bleiben, erläuterte ein US-Regierungsvertreter am Mittwoch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Bislang sei US-Präsident Barack Obama noch "kein Vorschlag unterbreitet worden", sagte der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte.

In den genannten Zahlen sind nur die einsatzfähigen Sprengköpfe enthalten. Obama hatte im April 2009 in Prag gesagt, er wolle sich für eine "Welt ohne Atomwaffen" einsetzen. General Martin Dempsey sagte bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus, vorerst gebe es nur "interne Diskussionen" über die künftige strategische Ausrichtung, etwa im Umgang mit Russland.

Pentagon-Sprecher George Little erläuterte, Obama habe um die Ausarbeitung verschiedener Alternativen gebeten. Im April 2010 änderte die US-Regierung ihre Atom-Doktrin und versicherte, Atomwaffen würden nur gegen Gegner eingesetzt, die sich nicht an den Atomwaffensperrvertrag hielten. (afp)