Mainz. In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer zeigt sich, dass Angela Merkel ersten Platz als wichtigeste Politikerin festigen konnte. 48 Prozent der Bundesbürger stimmten hingegen für einen Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff.
Die Union vergrößert den Abstand zur SPD in der Wählergunst. In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer kommen CDU und CSU auf zusammen 37 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt mehr als vor zwei Wochen. Die SPD verliert indes einen Punkt und liegt nun bei 29 Prozent.
Die FDP verharrt bei drei Prozent, sodass es für eine Neuauflage von Schwarz-Gelb nicht reichen würde. Aber auch für Rot-Grün ergäbe sich keine Mehrheit, da die Grünen nur auf 14 Prozent kommen - zwei Punkte weniger als Ende Januar.
Die Linke bleibt bei sieben Prozent, die Piratenpartei würde mit sechs Prozent (+1) in den Bundestag einziehen.
Merkel festigt Spitzenplatz
In der Rangliste der zehn wichtigsten Politiker kann unterdessen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren ersten Platz festigen. Auf einer Skala von +5 bis -5 kommt die CDU-Vorsitzende nun auf einen Wert von 1,8 nach 1,7 Ende Januar. 77 Prozent meinen, sie mache ihre Arbeit gut. Laut ZDF ist das ihr bester Wert seit Jahren.
Auf Platz zwei liegt mit einem unveränderten Wert von 1,5 Ex-Finanzminister Peer Steinbrück (SPD). Es folgen der aktuelle Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU/1,4) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier (1,4). Auf Platz fünf kommt der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (0,6), gefolgt von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU/0,6), CSU-Chef Horst Seehofer (CSU/0,5) und die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth (0,1). Im Negativbereich liegen Außenminister Guido Westerwelle mit einem Wert von -1,0 und FDP-Chef Philipp Rösler mit -1,2.
Image von Christian Wulff beschädigt
Stark gelitten hat auch das Image von Bundespräsident Christian Wulff. 77 Prozent halten seinen Ruf infolge seiner Affären für dauerhaft beschädigt. Für einen Rücktritt von Wulff plädierten 48 Prozent, 46 Prozent wollen ihn weiter im Amt sehen. Allerdings glauben nur 28 Prozent, dass Wulff in nächster Zeit seinen Hut nimmt, 67 Prozent erwarten das nicht.
Aus Sicht vieler Bürger hat der Wirbel um Wulff auch dem Amt als solchem geschadet. Für 49 Prozent hat es letzter Zeit an Bedeutung verloren. Für 40 Prozent hat sich dies nicht geändert. 72 Prozent der Deutschen sagen gleichwohl, für sie habe das Amt grundsätzlich eine hohe Wichtigkeit.
Für das ZDF-Politbarometer wurden von der Forschungsgruppe Wahlen vom 7. bis 9. Februar 1.272 Bundesbürger befragt. (dapd)