Brüssel. Nach Frankreich will nun auch die USA 2013 ihre Rolle als kämpfende Truppe in Afghanistan abgeben. Nato-Generalsekretär Rasmussen sagte bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel, dass kein vorzeitiger Abzug vom Hindukusch geplant sei.

Nach Frankreich haben auch die USA einen vorzeitigen Stopp ihres Afghanistan-Kampfeinsatzes im Herbst kommenden Jahres angekündigt. Er hoffe, "in der Mitte der zweiten Jahreshälfte 2013" die "Rolle der kämpfenden Truppen" an die Afghanen abgeben zu können, sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta auf seinem Flug zum Nato-Ressortcheftreffen in Brüssel. Bis zum Ende des Jahres 2014 sollten jedoch Ausbildung und Training der einheimischen Streitkräfte fortgesetzt werden.

Der französische Staatschef Nicolas Sarkozy hatte vor einer Woche angekündigt, bis Ende nächsten Jahres die Kampfeinsätze zu beenden. Er reagierte damit auf einen tödlichen Anschlag, bei dem vier französische Soldaten ums Leben gekommen waren. Von einem frühzeitigen Abzug aller Truppen vom Hindukusch hatte er aber wieder Abstand genommen.

Rasmussen: "Alle Verbündeten stehen zu dem Fahrplan"

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen betonte in Brüssel, die Allianz stehe zu ihrem Versprechen, bis Ende 2014 in Afghanistan zu bleiben. "Alle Verbündeten stehen zu dem Fahrplan." Der sieht eine schrittweise Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die einheimischen Kräfte vor. "Ich erwarte, dass die Führung in den letzten Provinzen bis Mitte 2013 abgegeben wird." Dann werde die Rolle der internationalen Truppen von Kampfeinsätzen zur Unterstützung wechseln. Rasmussen machte aber deutlich, dass der Prozess abgesprochen werden müsse und der tatsächlichen Lage Rechnung trage. (dapd)