Drei Viertel der Afghanen glauben einer Umfrage der Vereinten Nationen zufolge, dass ihre Polizei nach dem NATO-Abzug 2014 für die Sicherheit im Land sorgen kann. Zum jetzigen Zeitpunkt halten allerdings weniger als ein Viertel der Menschen am Hindukusch die Ordnungskräfte für stark genug, um ohne Unterstützung ausländischer Kräfte auszukommen.

Kabul (dapd). Drei Viertel der Afghanen glauben einer Umfrage der Vereinten Nationen zufolge, dass ihre Polizei nach dem NATO-Abzug 2014 für die Sicherheit im Land sorgen kann. Zum jetzigen Zeitpunkt halten allerdings weniger als ein Viertel der Menschen am Hindukusch die Ordnungskräfte für stark genug, um ohne Unterstützung ausländischer Kräfte auszukommen.

Auch mehr als zehn Jahre nach der von den USA angeführten Invasion scheinen die NATO-Truppen weitgehende Anerkennung im Land zu genießen. So sagten 86 Prozent der Befragten, dass die ausländischen Truppen vorerst im Land bleiben sollten. Die Stärkung der afghanischen Streitkräfte sowie der Polizei, zur Bekämpfung der Taliban, sind entscheidend für das Vorhaben der NATO, die Verantwortung für die Sicherheit Ende 2014 an die Afghanen zu übergeben.

So unterstützte die NATO Bestrebungen bei der Aufstockung der Polizei von 100.000 Mann vor zwei Jahren auf 157.000 im vergangenen Oktober. Gleichwohl sind noch immer 53 Prozent der Afghanen der Ansicht, dass ihre Polizei ein bisschen oder sehr korrupt ist. Im Jahr zuvor waren noch 60 Prozent dieser Meinung. Dennoch haben etwa 74 Prozent der Befragten Vertrauen in die Beamten in ihrem Gebiet. Das sind drei Prozent mehr als zuvor.

Vertreter der NATO sowie der afghanischen Regierung begrüßten die Ergebnisse der am Dienstag veröffentlichten Umfrage. Schließlich zeige diese, dass es bereits Fortschritte gebe. "Die Ausbildung der afghanischen Polizei hat sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich verbessert", sagte Innenminister Bismullah Khan Mohammadi. Die Umfrage zeige, dass der Trend in die richtige Richtung gehe, ergänzte ISAF-Sprecher Carsten Jacobson.

Bei der Umfrage im vergangenen Oktober wurden mehr als 7.000 Afghanen in allen 34 Provinzen von einem unabhängigen Forschungsinstitut befragt.

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