Jerusalem. Im Rahmen des Gefangenenaustauschs zur Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Schalit hat Israel die zweite und letzte Gruppe palästinensischer Häftlinge auf freien Fuß gesetzt. Die insgesamt 550 Palästinenser wurden gestern Abend vor allem in den Gazastreifen und ins Westjordanland gebracht.
Israel hat zwei Monate nach der Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Schalit die zweite Phase des Gefangenenaustauschs mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas abgeschlossen. 550 palästinensische Gefangene kamen am Sonntagabend frei, im Gegenzug für die Freilassung Schalits waren im Oktober bereits 477 weitere Häftlinge entlassen worden.
Die Freilassung am Sonntagabend rief weniger Kritik hervor, als die erste Phase, bei der viele verurteilte Attentäter mit lebenslangen Haftstrafen entlassen wurden. Bei den Gefangenen vom Sonntag handelte es sich nach Angaben der Justizverwaltung größtenteils um Häftlinge, die geringe Freiheitsstrafen verbüßen oder kurz vor dem Ende ihrer Haftstrafe stehen.
Mehr als 500 von ihnen wurden ins Westjordanland gebracht, wo die gemäßigte Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas regiert. 41 Häftlinge kehrten in den Gazastreifen zurück. Die Freilassung am späten Sonntagabend verlief ruhig. Die Häftlinge stiegen im Dunkeln aus Bussen, im Gazastreifen wurden sie von hunderten jubelnden Menschen empfangen.
Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof am Sonntag noch einen Einspruch gegen den Gefangenenaustausch durch eine Gruppe zurückgewiesen, die Familien der Opfer palästinensischer Gewalt repräsentiert. Sie argumentierten, der ungleiche Austausch würde die Palästinenser zu weiteren Anschlägen animieren. (dapd/afp)
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