Essen. Sechs deutsche Banken sind beim Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) durchgefallen. Die Deutsche Bank, die Commerzbank, die DZ Bank sowie die Landesbanken NordLB, Helaba und WestLB weisen in dem Test eine Kapitallücke von insgesamt 13,1 Milliarden Euro aus.

Schlechte Nachrichten für die deutschen Banken: Der Stresstest für die Institute ergab, dass sechs von ihnen Kapitalstärkungen von zusammen 13,1 Milliarden Euro benötigen. Das betreffe hauptsächlich die Commerzbank und die Deutsche Bank, teilte die deutsche Finanzmarktaufsicht BaFin am Donnerstag mit.

Die Deutsche Bank benötige 3,2 Milliarden Euro neues Kapital, die Commerzbank brauche sogar 5,3 Milliarden Euro, hieß es. Insgesamt waren 13 deutsche Banken darauf getestet worden, ob ihr Kapital im Krisenfall reicht. Dafür habe die Europäische Bankenaufsicht EBA die Vorschriften dieses Mal sehr eng ausgelegt, erklärte die BaFin.

Die Banken mussten ein Kernkapital von neun Prozent aufweisen, um den Stresstest der EBA zu bestehen. Zwei Landesbanken, die HSH Nordbank und die Frankfurter Helaba, sind laut BaFin ebenfalls durchgefallen. Beide hatten sich aber mit ihren Landesregierungen nach dem Stichtag des Stresstests auf Kapitalstärkungen geeinigt und sind nun auf der sicheren Seite.

Bankenverbände zeigen sich verärgert über Stresstests

Deutschlands Bankenlobby zeigt sich verärgert über die Stresstests. Sie hätten mehr Unsicherheit als Gewissheit gebracht, erklärten der deutsche Bankenverband BdB und der Verband der öffentliche Banken VÖB in Reaktionen auf die am Donnerstag veröffentlichten Ergebnisse der Europäischen Bankenaufsicht EBA.

"Das von der EBA gewählte Verfahren für die Durchführung des Banken-Stresstests ist inkonsistent und insofern ärgerlich", sagte Hans Reckers, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB). "Der Stresstest hat damit sein vorrangiges Ziel, Vertrauen in den Märkten zu schaffen, nicht erfüllt." Der BdB nannte das Vorgehen der Bankenaufsicht EBA "chaotisch". (dapd/afp)