Kairo. . Seit drei Tagen demonstrieren die Menschen wieder auf der Straße - das Ergebnis: 24 Tote und rund 1750 Verletzte. Die Demonstrationen kurz vor der Parlamentswahl am kommenden Montag richten sich gegen die Macht des Militärs.
Bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten in Kairo sind seit Sonntag 24 Menschen getötet worden. Das ägyptische Gesundheitsministerium erklärte am Montag, rund 1750 Menschen seien seit Beginn der Unruhen am Samstag verletzt worden.
Das Ministerium machte keine Angaben dazu, ob es sich bei den Opfern um Demonstranten handelte, oder ob auch Sicherheitskräfte darunter waren.
Am Montagmorgen kam es erneut zu Auseinandersetzungen auf dem Tahrir-Platz in Kairo. Etwa 3000 Aktivisten standen hunderten Polizisten gegenüber, die Tränengas und Gummigeschosse abfeuerten. Zu Zusammenstößen kam es auch vor dem nahegelegenen Innenministerium.
Demonstrationen gegen die Macht des Militärs
Am Montag, 28. November, soll in Ägypten die erste Runde der Parlamentswahlen abgehalten werden. Es sind die ersten Wahlen seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Husni Mubarak im Februar. Die Demonstrationen der vergangenen Tage richteten sich gegen die Macht des Militärs, insbesondere gegen Marschal Hussein Tantawi, den Chef des Obersten Militärrates. Tantawi war 20 Jahre lang Verteidigungsminister und einer der engsten Mitarbeiter Mubaraks. Der Militärrat hatte nach dem durch Massenproteste erzwungenen Rücktritt Mubaraks die Regierungsgewalt übernommen und will die Macht nach eigenen Angaben nach der Präsidentschaftswahl abgeben. Für die Wahl des Staatsoberhaupts steht noch kein Termin fest. (dapd, rtr)