Wien. . Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) verdächtigt den Iran, geheime Atomexperimente zum Bau von Nuklearwaffen durchzuführen. Das geht aus einem Bericht der Behörde zum iranischen Atomprogramm hervor. Der Iran hat stets erklärt, sein Atomprogramm diene lediglich zivilen Zwecken.

Die internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist „ernsthaft besorgt“ über das iranische Atomprogramm und hat „glaubwürdige“ Informationen, wonach Teheran an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet hat. Den vorliegenden Informationen zufolge habe der Iran vor Ende 2003 ein Programm zur Entwicklung von Atomwaffen verfolgt und diese Aktivitäten möglicherweise auch danach noch fortgesetzt, hieß es in einem einem Dienstag veröffentlichten IAEA-Bericht zum iranischen Atomprogramm. Die Behörde forderte die iranische Regierung auf, unverzüglich zu diesen Informationen Stellung zu nehmen.

Der IAEA lägen Belege vor, wonach der Iran an der Entwicklung einer Nuklearwaffe gearbeitet habe und dazu bereits Tests einzelner Komponenten vorgenommen habe, hieß es in dem Bericht. In vorangegangenen Berichten hatte die Behörde bereits über die Bemühungen des Iran zur Herstellung von Uran und Plutonium berichtet. Im neuesten Bericht konzentrierte sie sich auf mutmaßliche Bemühungen, radioaktives Material in Nuklearsprengköpfe zu füllen und Raketen zu entwickeln.

Israels Präsident Schimon Peres hatte am Wochenende erklärt, ein Angriff Israels und anderer Länder auf iranische Atomanlagen werde „immer wahrscheinlicher“. Israels Außenminister Avigdor Lieberman forderte am Dienstag, die internationale Gemeinschaft müsse wegen des iranischen Atomprogramms „strenge und lähmende“ Sanktionen gegen Teheran verhängen. (dapd/afp)