Washington/Berlin. . Der Iran steht offenbar an der Schwelle zur Entwicklung eigener Atomwaffen. Das sollen laut „Washington Post“ Geheimdienstberichte belegen. Berlin regt an, den Druck auf die iranische Regierung zu erhöhen.

Der Iran steht offenbar an der Schwelle zur Entwicklung eigener Atomwaffen. Laut einem Bericht der „Washington Post“ sind der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Geheimdienstberichte zugegangen, aus denen hervorgeht, dass der Iran Hilfe eines ehemaligen sowjetischen und eines pakistanischen Nuklearwaffenspezialisten erhielt. So sei es gelungen, die technischen Probleme mit dem Zündmechanismus einer Atombombe aus dem Weg zu räumen. Die IAEA will in dieser Woche in Wien einen mit Spannung erwarteten Bericht zum iranischen Atomwaffenprogramm vorlegen.

Die Bundesregierung beobachtet das iranische Atomprogramm mit Sorge. Sollte der in Kürze erwartete Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde die Zweifel am rein zivilen Charakter des Nuklearprogramms nicht ausräumen, werde sich die Bundesregierung für eine Ausweitung des politischen und diplomatischen Drucks auf Teheran einsetzen, sagte ein Außenamtssprecher am Montag in Berlin.

Militärschlag möglich

Zu den wachsenden Spannungen zwischen dem Iran und Israel äußerte er sich ausweichend. Das Auswärtige Amt verfolge die öffentlichen Äußerungen dazu aufmerksam. An Spekulationen über einen drohenden Militärschlag Israels gegen den Iran beteilige man sich nicht.

Der israelische Präsident Schimon Peres hatte vor wenigen Tagen gesagt, die internationale Gemeinschaft sei im Streit um das iranische Atomprogramm einer militärischen Lösung näher als einer diplomatischen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll Medienberichten zufolge schon das Kabinett um Unterstützung für einen Militärschlag gegen den Iran gebeten haben. (dapd)